Landeshauptstadt: Fast alle Findelkinder adoptiert Seit 2003 neun Säuglinge in Potsdamer Babyklappe
In Brandenburgs einziger Babyklappe in Potsdam sind bislang neun Säuglinge abgelegt worden. Acht Kinder seien an Adoptivfamilien vermittelt worden, teilte ein Sprecher der Stadtverwaltung mit.
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In Brandenburgs einziger Babyklappe in Potsdam sind bislang neun Säuglinge abgelegt worden. Acht Kinder seien an Adoptivfamilien vermittelt worden, teilte ein Sprecher der Stadtverwaltung mit. Eines sei weiterhin in Obhut. Nach Angaben des Sprechers konnte in zwei Fällen die Identität der Kinder beziehungsweise ihrer Mütter geklärt werden.
Die Babyklappe am St.-Josefs-Krankenhaus Potsdam wurde 2003 eingerichtet. Das Krankenhaus wollte keine Angaben dazu machen. Man wolle nicht dafür werben, hieß es zur Begründung. In der Stadtverwaltung ist das Jugendamt für die Vermittlung der Kinder zuständig. Zudem gibt es seit vergangenem Jahr in Brandenburg für Mütter in einer Notsituation die Möglichkeit der „vertraulichen Geburt“, bei der sie zunächst anonym bleiben können.
Bundesweit die erste Babyklappe wurde vor 15 Jahren vom Hamburger Verein Sternipark eröffnet. Bei den Einrichtungen des Vereins wurden bislang 49 Neugeborene abgegeben. In Hamburg müsse die Polizei seit Jahren nicht mehr ausrücken, um tote Säuglinge zu bergen. Der Verein hatte am 8. April 2000 die erste Einrichtung in Deutschland eröffnet, in der Mütter oder Väter Babys unerkannt abgeben können. Deutschlandweit gibt es knapp 100 solcher anonymen Abgabestellen, die auch als Babyfenster, Babynest oder Babykorb bekannt sind. Eine gesetzliche Grundlage dafür gibt es nicht. Babyklappen bleiben aber umstritten. „Wie sich zeigt, ist in Deutschland die Zahl der Kindstötungen nicht zurückgegangen, obwohl die Zahl der Babyklappen enorm zugenommen hat“, sagte etwa Michael Heuer von der Hilfsorganisation Terre des Hommes. Marion van der Kraats
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