
© Andreas Klaer
Fête de la musique in Potsdam: Rock, Gypsy und Chormusik auf 50 Bühnen
Am Freitag spielen in Potsdam mehr als 150 Bands an allen Ecken der Stadt. Was die Fête de la musique an ihrem 20. Geburtstag zu bieten hat.
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Zum 20. Geburtstag der Fête de la musique in Potsdam wird so groß aufgefahren wie noch nie: Mehr als 150 Bands treten an mehr als 50 Orten in der Stadt auf. Sie spielen am Freitag Elektro im Nuthepark, Punkrock in der Bar Fritz’n und Swing im Konsum.
Der längste Tag des Jahres ist seit der Gründung der ersten Fête de la musique durch den damaligen französischen Kulturminister Jack Lang auch der lange Tag der kostenlosen Konzerte. Städte auf der ganzen Welt haben das Konzept übernommen – Potsdam ist seit 20 Jahren dabei.
„Für uns ist es schön, dass die Fête in diesem Jubiläumsjahr auf einen Freitag fällt“, sagt Ulrike Oehmichen aus dem Vorstand des Vereins Kulturtänzer, der das Festival organisiert. „Wir haben bei den Bühnen erstmals die Zahl 50 geknackt, das zeigt uns: Die Leute haben richtig Bock auf Musik und auf das Fest.“
Dino-Disco für Kinder
Die Potsdamer Fête startet ab 13 Uhr mit den ersten Konzerten, die ganze Breite der Standorte wird dann am späteren Nachmittag und Abend bespielt. Seit dem vergangenen Jahr bietet das Fest auch ein Programm für Kinder. „Wir konnten das Angebot auf vier Standorte erweitern“, sagt Oehmichen. So werden im Bürgerhaus am Schlaatz, am Bassinplatz, im Lindenpark und beim Kindgerechten Klavierunterricht Potsdam in der Innenstadt Familien angesprochen. Zum Mitmachprogramm gehören eine Dino-Disco, Karaoke und die Möglichkeit, selbst Instrumente auszuprobieren.
Parallel beginnen die ersten Konzerte an allen Ecken der Stadt. Viele Locations sind bereits seit vielen Jahren Teil der Fête de la musique, einige andere zum ersten Mal dabei. Erstmals beteiligt sich auch Musik Oehme in der Jägerstraße und bietet fünf Gruppen eine Bühne. Ebenfalls neu sind die Bar Happy Hour in Babelsberg, die vier Rockbands auf die Bühne bittet, das Café La Lemon im Nauener Tor und die Kirchenbühne Schopenhauer. Auf der Hofbühne des Kabaretts Obelisk wird auch Kleinkunst geboten, es gibt Zauberkunst, Seifenblasen und eine Feuershow. Auch auf der Baustelle von Proto Potsdam gegenüber des Rechenzentrums wird Musik gemacht.

© Sebastian Gabsch PNN/Sebastian Gabsch PNN
Namhafte Bands
Unter den Bands im Programm sind viele alte Bekannte. So treten 44 Leningrad mit ihrem „Russian Speed Folk“ und Casino Gitano mit ihren Gypsy-Polka-Rhythmen wieder im Garten der Alexandrowka auf. Die Band Crawfish spielt wie im vergangenen Jahr Rock- und Popsongs im Garten der fabrik. „Ein hochkarätiges Lineup hat die Bar Fritz’n mit Kaeptn Karacho, Fortunate Fools und Maggie’s Farm zusammengestellt“, findet Oehmichen.
Zu den Bands mit den meisten Mitgliedern in diesem Jahr zählt das Frauenblasorchester Berlin. Die mehr als 40 Musikerinnen treten ab 18 Uhr am Brandenburger Tor auf. Auch der Platz der Einheit gehört großen Truppen: Hier singen neun Chöre von den Swinging Glienicks über die „Mamas and some papas“ bis zum Jazzchor Golm. „Unser Chorspezial zieht total, das freut mich sehr“, sagt Oehmichen.
Wichtig ist den Organisatoren der Fête de la musique, die neben Sponsorengeldern auch mit städtischen Mitteln und Bundesförderung finanziert wird, auch die Förderung von Nachwuchsmusikern. In der Hermann-Elflein-Straße baut der Verein Kulturtänzer deshalb eine eigene Bühne auf, auf der junge Musiker spielen können.
Wer sich inspiriert fühlt von den vielen Musikern, darf auch selbst ein Ständchen darbieten: Die Brandenburger Straße ist zwischen Luisenplatz und Bassinplatz eine öffentliche Bühne. „Alle passionierten Straßenmusiker:innen und Kurzentschlossenen“, heißt es in der Einladung, dürfen hier die Gitarre, die Geige oder das Saxofon auspacken.
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