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Landeshauptstadt: „Film wieder echter Wirtschaftsfaktor“

Medienboard-Bilanz 2008: 213 geförderte Filme / 126 Millionen Euro Umsätze / 17 Millionen Kinobesucher

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Berlin/Potsdam - Ton ab, Kamera läuft: Rund 1800 Drehtage für Kino- und TV-Produktionen zählte das Medienboard Berlin Brandenburg 2008 in der Hauptstadtregion – 600 mehr als im Vorjahr und sogar gut doppelt so viele wie noch 2006. Insgesamt knapp 30 Millionen Euro gab die länderübergreifende Agentur für Filmförderung und Standortmarketing im vergangenen Jahr für 213 Filme und das Standortmarketing, etwa für das Filmfestival Cottbus oder den Berlinale Talentcampus, aus. Dadurch seien Umsätze in Höhe von 126,5 Millionen Euro ausgelöst worden, erklärten die Medienboard-Geschäftsführerinnen Petra Müller und Kirsten Niehuus am Donnerstagabend vor Journalisten in Berlin.

Die Hauptstadtregion habe sich „als deutsche Filmhauptstadt von internationalem Rang“ etabliert, meint Filmförderchefin Kirsten Niehuus: „Film ist in der Region wieder ein echter Wirtschaftsfaktor geworden.“ Die Filmförderanstalt geht von insgesamt gut 86 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und knapp 160 000 Selbstständigen in der Medienbranche aus. Jeder vierte Beschäftigte der deutschen Filmproduktion sei damit in Berlin, einschließlich Potsdam, tätig.

Unter den geförderten Projekten im Jahr 2008 waren die internationalen Studio-Babelsberg-Koproduktionen „Pandorum“, „Ninja Assassin“ und „Inglourious Basterds“, die in Babelsberg gedrehte Film-Biographie „Hilde“ von Regisseur Kai Wessel mit Heike Makatsch in der Titelrolle sowie die X-Filme-Produktion „Die Gräfin“ mit Julie Delpy als Regisseurin und Hauptdarstellerin.

Auch an der Kinokasse verzeichnete die Filmförderanstalt Erfolge: 17,4 Millionen Kinobesucher habe es für Medienboard-geförderte Filme im Jahr 2008 gegeben – ein Drittel davon ging allein auf das Konto des Publikumslieblings „Keinohrhasen“ von und mit Til Schweiger, der die deutschen Kinocharts 2008 mit gut 6,2 Millionen Zuschauern anführte. Fünf weitere „Zuschauer-Millionäre“ wurden nach Medienboard-Angaben „Die Welle“ von Regisseur Dennis Gansel, der für den diesjährigen Auslands-Oscar nominierte „Baader Meinhof Komplex“ von Uli Edel, „Krabat“ von Regisseur Marco Kreuzpaintner, Doris Dörries „Kirschblüten - Hanami“ und „Anderthalb Ritter“ von Til Schweiger.

Die Jahre 2007 und 2008 waren laut Standortmarketing-Chefin Petra Müller „die bislang erfolgreichsten Jahre für das Medienboard und den Kreativ- und Medienstandort.“ Angesichts der momentan angespannten Wirtschaftslage sei es wichtig, „gemeinsam mit den Unternehmen und der Politik das Erreichte zu sichern“.

Den Grund für die positive Entwicklung der letzten Jahre sehen die Medienboard-Chefinnen auch im Deutschen Filmförderfonds, der 2006 vom Bund aufgelegt wurde und nach jetzigem Stand bis 2009 in Kraft bleibt. Aus einem jährlichen Fördertopf von 60 Millionen Euro werden dabei bis zu 20 Prozent der Produktionskosten von in Deutschland produzierten Filmen bezahlt. 2008 sei gut die Hälfte dieser Fördersumme an Filmprojekte in der Hauptstadtregion geflossen.Jana Haase

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