Filmwirtschaft: Filmschaffende verteidigen Förderung
Rund 60 Filmemacher appellieren mit einem offenen Brief an Bundestag - sie wenden sich gegen die geplante Kürzung des Deutschen Filmförderfonds
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Studio Babelsberg hatte schon im Frühjahr Alarm geschlagen – jetzt haben sich auch mehr als 60 namhafte deutschsprachige Filmschaffende gegen die geplante Kürzung des Deutschen Filmförderfonds (DFFF) ausgesprochen. In einem offenen Brief an die Bundesregierung und den Bundestag warnt die Initiative vor einer Kürzung. Unterzeichner sind unter anderem der Potsdamer Regisseur und Oscarpreisträger Volker Schlöndorff („Die Blechtrommel“), die Regisseure Michael Haneke („Liebe“) und Dany Levi („Alles auf Zucker“) und Schauspieler wie Iris Berben, Bruno Ganz, Christoph Waltz und Nina Hoss. Der DFFF habe den Filmstandort Deutschland „belebt und internationalisiert“, heißt es in dem Appell. Man könne im internationalen Wettbewerb aber nur bestehen, wenn man die Fördermittel eher aufstocke, wie das in Kanada oder Großbritannien geschehe.
Aus dem 2007 von der Bundesregierung eingeführten und mit jährlich 60 Millionen Euro, 2013 erstmals 70 Millionen Euro, ausgestatteten DFFF können Filmproduktionen bis zu 20 Prozent der in Deutschland anfallenden Produktionskosten übernehmen lassen. Ein solcher Anreiz sei entscheidend, um internationale Großprojekte wie aktuell Steven Spielberg mit seinem Agententhriller nach Potsdam holen zu können, hatte Studio Babelsberg immer wieder betont. Die Förderung zahle sich auch für den Staat aus: Allein Studio Babelsberg zahle mehr Steuern, als an DFFF-Fördermillionen in die hier gedrehten Filme fließen. Der Bundestag diskutiert im November im Rahmen der Haushaltsverhandlungen über die Fortsetzung des DFFF. Geplant sind derzeit 50 Millionen Euro, zwischenzeitlich war sogar eine Kürzung des Fonds um die Hälfte im Gespräch.
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