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Welche Eigenschaften hat das gesuchte Tier? Museumslehrerin Antje Härtel greift zu Lupe und Tierrätsel. Denn beides wird gebraucht bei der Detektiv-Aufgabe für die Klassen 1 bis 3.

© Andreas Klaer

Von Hella Dittfeld: Fische im Blauen Klassenzimmer

Mit Sherlock Holmes auf Tierspuren im Naturkundemuseum und das erste Jahr einer Museums-Lehrerin

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Antje Härtel (38) ist die erste und einzige Museumslehrerin im Land Brandenburg. Im September 2008 kam sie - bezahlt durch das brandenburgische Ministerium für Bildung, Jugend und Sport – ans Naturkundemuseum und kann dort inzwischen auf eine erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken. Gemeinsam mit der Museumsleitung hat sie unter anderem ein museumspädagogisches Material zur Ausstellung „Tiere im Garten“ erarbeitet, das gestern vorgestellt wurde. Es soll die Kinder anregen, beim Erkunden von Tier- und Pflanzenwelt selbst aktiv zu werden, gibt aber auch den Pädagogen Hilfestellung, wenn sie sich selbstständig auf den Besuch im Naturkundemuseum und auf den Begleit-Unterricht vorbereiten wollen.

Die Kinder aus den 1. bis 3. Klassen können Tierrätsel mit Aufklebebildern lösen. Welches Tier fühlt sich wo im Garten am wohlsten, heißt die Aufgabe. Für die 4. bis 6. Klasse wird es schon kniffliger. Da ist Sherlock Holmes gefragt, der die passende Antwort buchstäblich mit der Lupe suchen muss. Für die Schüler der Klassen 5 und 6 wurde sogar ein Meisterdetektiv-Puzzle entwickelt, dass einen tieferen Einblick in die Geheimnisse der Garten-Vielfalt gestattet. „Wir sind Minister Holger Rupprecht dankbar, dass er diese Stelle einer Museumslehrerin geschaffen hat und dass uns Antje Härtel auch weiter erhalten bleibt“, betonte der Direktor des Naturkundemuseums Detlef Knuth. Ab August kommt eine weitere pädagogische Kraft für Führungen hinzu.

Nächste Aufgabe noch in diesem Jahr wird die Ausgestaltung eines „Blauen Klassenzimmers“ sein. Das Aquarium soll den Hintergrund bilden, um die Tier- und Pflanzenwelt im und am Wasser zu erkunden. Natürlich gibt es auch dafür wieder Material, dass interaktives Herangehen an die Aufgaben ermöglicht. Wie schon die Detektivaufgaben im Garten wird auch das Lernen im Blauen Klassenzimmer vorher den Fachpädagogen in Berlin und Brandenburg vorgelegt, damit sie es testen und noch praktische Vorschläge machen können. Hinzu kommt das Angebot von Weiterbildungsveranstaltungen für Lehrer . Das alles sei von Lehrern und Schülern schon gut angenommen worden und auch der Berliner Süden hätte das Potsdamer Naturkundemuseum als Unterrichtsbereicherung entdeckt, so Knuth. Einen richtigen Besucher-Boom erwartet der Museumschef aber erst ab September. Beim Werben um Kitas und Schulen gäbe es immer eine Zeitvezögerung, weiß er aus Erfahrung.

Das Naturkundemuseum begrüßte im ersten Halbjahr 9000 Besucher. Es gab 63 Veranstaltungen und 21 Führungen für Kinder und Jugendliche, dazu 50 Gruppenführungen für Schulklassen. Das Ferienprogramm wird in der nächsten Woche vorgestellt, und das Museum bereitet eine Ausstellung über Ernst Haeckel (Eröffnung 6. August) vor, beteiligt sich an der Kunst-Genuss-Tour und wird Ende 2009 auch einen Katalog ausreichen können zur Dauerausstellung „In der Spur des Menschen“. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens hat das Naturkundemuseum seine Schatzkammer geöffnet und zeigt 400 der schönsten Exponate aus einer Sammlung von 250 000 Stücken.

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