Landeshauptstadt: Für sauberes Trinkwasser und moderne Bäder
Landesausschuss für Innere Mission unterstützt Menschen im äthiopischen Chanka und in Sowjetsk
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Landesausschuss für Innere Mission unterstützt Menschen im äthiopischen Chanka und in Sowjetsk 6000 Euro übergab der Landesausschuss für Innere Mission (Lafim) gestern Teferi Barkessa von der Äthiopischen Mekane Yesus Kirche für das Spendenprojekt Chanka in Äthiopien. Der Theologe weilte zum Evangelischen Kirchentag in Deutschland. Mit dem Geld soll die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser verbessert werden. Seit 1992 unterstützen Mitarbeiter des Lafim, der in Potsdam und im Land Brandenburg Träger beispielsweise einer Kindertagesstätte sowie von Alten- und Pflegeheimen ist, das Projekt Chanka. Zu DDR-Zeiten hatten die diakonische Einrichtung selbst vielfältige Unterstützung von Partnereinrichtungen, Gemeinden und Privatpersonen aus der Bundesrepublik erfahren, die mit Sachspenden, Geld, Kaffee und Schokolade den Alltag erleichterten und versüßten. Anfang der 90er Jahre suchte der damalige Landesbischof Gottfried Forck Unterstützung für das Projekt Chanka, erzählt Lafim-Pressesprecher Horst Gürtler. In der Region lebt das Volk der Oromo, das von der äthiopischen Regierung keine finanzielle Mittel erhielt. Schätzungsweise 100 000 Frauen, Männer und Kinder ernähren sich von ihren spärlichen Erträgen aus Landwirtschaft und Handwerk. Motiviert von den Berichten des Theologen Forck begannen Lafim-Mitarbeiter Geld zu sammeln. Zunächst wurden die Spenden genutzt, um für sauberes Trinkwasser im Gebiet Chanka zu sorgen. Seit Bestehen dieses Projektes wurden 165 000 Euro gesammelt, mit denen zudem Impfstoffe gegen die von der Tse-Tse-Fliege auf Rinder übertragenen Krankheiten finanziert und der Bau von zwei Schulen und drei Kindergärten ermöglicht werden konnten. In den vergangenen Jahren rückte verstärkt die Gesundheit ins Zentrum der Arbeit, sagt Angelika Spiekermann, die das Projekt koordiniert. „Wir versuchen immer wieder über die Ursachen und Folgen von Aids und Genitalverstümmelung von Frauen aufzuklären.“ Der ehemalige Brandenburger Ministerpräsident Manfred Stolpe gab 1998 den Anstoß für ein zweites Spendenprojekt. Der Landesvater, gerade von einer Reise in die russische Förderation zurückgekehrt, bat um akute Hilfe. „240 Kinder einer Waisenschule benötigten dringend Winterschuhe“, erinnert sich Horst Gürtler. Aus der spontanen Aktion entwickelte sich ein andauernder Kontakt nach Sowjetsk. Mittlerweile konnte das Kinderheim „Delfin Kroschka“ mit seinen 35 Plätzen für Waisenkinder und auf der Straße gefundenen Kindern im Inneren saniert werden. Betten und Matratzen aus den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts sind durch neue ersetzt und die sanitären Einrichtungen auf westlichen Stand gebracht worden. Ebenso im städtischen Altersheim. „Aus zwei schrecklich dunklen Löchern sind inzwischen Pflegebäder geworden“, berichtet Gürtler. Derzeit sammeln die Potsdamer Geld für ein drittes Bad, das im Juni in Sowjetsk, dem einstigen Tilsit, übergeben werden soll. Das Leben der 260 Frauen und Männer im Pflegeheim habe sich durch die zahlreichen Sachspenden verbessert. Mit der Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung mbH Protzen seien viele Transporte mit Pflegebetten, Nachttische und Pflegetechnik in die Stadt an der Memel gelangt. Mittlerweile besuchten Pflegekräfte aus Sowjetsk den Lafim und dessen Einrichtungen. Sie informierten sich über die Pflege und Betreuung von Kindern sowie von alten und kranken Menschen. Regelmäßig reisen Lafim-Mitarbeiter zu ihren Projekten nach Äthiopien und in die russische Förderation. Und das stets, so Horst Gürtler, auf eigene Kosten. Durch die Besuche vor Ort kann die Verwendung der Spenden überwacht und über weitere Hilfe beraten werden. Ulrike Strube Kontonummer 123455, Bankleitzahl 350 601 90 bei der KD-Bank Duisburg, Verwendungszweck: Hilfsprojekt Chanka oder Hilfsprojekt Tilsit
Ulrike Strube
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