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Der Willi-Frohwein-Platz in Babelsberg

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Gedenktag an den Holocaust: Wie Potsdam am 27. Januar erinnert

Am Montag jährt sich die Befreiung des NS-Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau zum 80. Mal. In Potsdam wird mit verschiedenen Aktionen erinnert.

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In Potsdam wird anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktages am 27. Januar an mehreren Orten an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert.

Den Beginn macht eine Veranstaltung der Stadt am Willi-Frohwein-Platz in Babelsberg: Dort werden um 11 Uhr Kulturministerin Manja Schüle und Oberbürgermeister Mike Schubert (beide SPD) erwartet. Neben Schubert wird auch Matthias Haß, der stellvertretende Direktor der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, sprechen, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Mit dabei sind auch Schülerinnen und Schüler des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums. Angelika Rix von der Initiative Omas gegen Rechts Potsdam führt durch die Veranstaltung, Ralf Benschu begleitet mit dem Saxophon.

Weiter geht es 14 Uhr im Hof der Gedenkstätte Lindenstraße 54/55, wo die Stadt gemeinsam mit dem Förderverein und der Stiftung der Gedenkstätte einlädt. Dort wird neben Ministerin Schüle und Oberbürgermeister Schubert auch Thomas Götz, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Staatssekretär a.D., sprechen. Der Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Geltow begleitet das Gedenken musikalisch. Im Anschluss lädt Gedenkstättenleiterin Maria Schultz zu einer Führung durch die Sonderausstellung zur Zwangsarbeit und NS-Justiz in Potsdam in ein.

Die Gräuel des Nationalsozialismus dürfen sich nie wiederholen. Und dieses ‘Nie wieder‘ bedeutet, entschieden für Freiheit und Toleranz einzutreten.

Mike Schubert (SPD), Potsdamer Oberbürgermeister

Für 17 Uhr ruft die Landeshauptstadt mit dem Bündnis „Potsdam bekennt Farbe“ am Denkmal der Opfer des Faschismus auf dem Platz der Einheit zu einer weiteren Gedenkaktion unter dem Motto „Gedenken heißt: Nicht vergessen!“ auf. Es würden DIN-A4-Plakate an alle Teilnehmenden verteilt, „mit denen bildlich ein Gedenkausrufezeichen gesetzt werden soll“, erklärt die Stadt. Gäste werden gebeten, eine Taschenlampe oder ein Handy mit Licht mitzubringen.

Die Garnisonkirche kündigte anlässlich des Holocaust-Gedenktages den Start des Bildungsprojekts „Nie wieder“ an. Rund 200 Schülerinnen und Schüler sollen dabei im Januar und Februar bei Workshops rund um die Ausstellung in der Nagelkreuzkapelle Einblicke in das Leben von Holocaust-Überlebenden erhalten und sich mit Antisemitismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit auseinandersetzen, teilte die Stiftung Garnisonkirche mit. Im April sei ein Zeitzeugengespräch mit dem Holocaust-Überlebenden George Shefi geplant.

Die Gräuel des Nationalsozialismus dürften sich nie wiederholen, erklärte Oberbürgermeister Schubert laut einer Mitteilung aus dem Rathaus. Es sei unerträglich, dass es auch in Brandenburg Stimmen gibt, „die offen für die Zusammenarbeit mit Rechtsextremisten werben“, so der SPD-Politiker. Die Potsdamer CDU-Politikerin Saskia Ludwig hatte zuletzt für eine Koalition mit der AfD geworben.

Am 27. Januar jährt sich die Befreiung der überlebenden Gefangenen im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee 1945. Der Jahrestag wurde 1996 offizieller deutscher Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Die Vereinten Nationen erklärten ihn 2005 zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts.

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