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Landeshauptstadt: Gejagt von Nazis und Widerstandskämpfern

Hollywood-Regisseur Paul Verhoeven dreht neuen Film „Black Book“ in den Filmstudios Babelsberg

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Hollywood-Regisseur Paul Verhoeven dreht neuen Film „Black Book“ in den Filmstudios Babelsberg Babelsberg – Die Studios in Babelsberg werden nach Filmen wie „Der Pianist“ wieder zum Drehort für ein Weltkriegsdrama: Ab September wird der neue Film „Black Book“ von Hollywood-Regisseur Paul Verhoeven („Basic Instinct“, „Total Recall“) in Potsdam aufgenommen. Mitte August ist Drehstart in Holland. „Wir rechnen mit mehr als einem Monat Drehzeit“, sagte gestern Jens Meurer, Produzent der Berliner Produktionsfirma Egoli Tossell Filmproduktion AG. Die etwa 14 Millionen Euro teure deutsch-niederländisch-britische Koproduktion ist für den 66-jährigen Verhoeven der erste Film, den er seit 20 Jahren in Europa dreht. „Black Book“ spielt Ende 1944 in Holland und erzählt die Geschichte der attraktiven jüdischen Sängerin Rachel Stein, die sich mit ihrer Familie in den Niederlanden verborgen hält – bis amerikanische Fliegerbomben auf ihr Versteck fallen. Sie kann entkommen, ihre Familie wird bei der Flucht jedoch verraten und getötet. Rachel taucht in den Untergrund des niederländischen Widerstands ab und schwört Rache. Nachdem sie als Sekretärin in die Amsterdamer Gestapo-Zentrale eingeschleust und dort erneut verraten wird, gerät sie zwischen alle Fronten – gejagt von den Nazis, aber auch von holländischen Widerstandskämpfern, die ebenfalls Judenhass hegen. „Der Film wird ein spannender und actionreicher Thriller vor dem Hintergrund des zweiten Weltkriegs“, sagte Produzent Meurer. Die Hauptrolle in „Black Book“ spielt die 1976 geborene Holländerin Carice van Houten, die in ihrer Heimat als große filmische Nachwuchshoffnung gilt. Aus Deutschland sind unter anderem Sebastian Koch („Speer und Er“), Waldemar Kobus und Christiane Berkel zu sehen. Die Entscheidung für Babelsberg sei „bewusst“ gefallen, so Meurer. Das Studio sei auch im Vergleich mit anderen europäischen Filmstandorten hervorragend ausgestattet, zudem gelte es immer wieder, die „Legende Babelsberg“ neu zu beleben. Von den Studios in Potsdam gehe gleichzeitig ein Zeichen aus, dass große Filme auch in Europa gedreht werden könnten. Für die defizitären Studios ist der Verhoeven-Film bereits die dritte gute Nachricht in dieser Woche. Bereits gestern unterzeichnete der Vorstand der Studio Babelsberg AG einen Dienstleistungsvertrag für eine zweite Telenovela mit der Grundy UFA. Zudem hatte der Umsatz in den ersten vier Monaten des Jahres mit 17,5 Millionen Euro „über den Erwartungen“ von Vorstandsvorsitzenden Carl Woebcken gelegen, trotz eines operativen Verlustes von 600 000 Euro. Woebcken hatte die Studios im vergangenen Jahr von Vivendi Universal übernommen und Ende April an die Börse gebracht. Lob für die bisherige Arbeit kam vom Medienboard Berlin-Brandenburg, dass den Verhoeven-Film „Black Book“ mit 800 000 Euro fördert. „Wir begrüßen es, dass Studio Babelsberg seine Arbeit auf verschiedene Geschäftsfelder ausrichtet, um eine gute Auslastung zu erreichen“, sagte Medienboardchefin Petra Müller. Mit dem „großen Erfolg“ der in Babelsberg entstehenden Telenovelas habe sich gleichzeitig ein Schwerpunkt an fiktionalem Entertainment entwickelt, der den Standort Berlin-Brandenburg voranbringe, so Müller.Henri Kramer

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