Sport: Geschafft!
Melanie Seeger qualifizierte sich in Mexiko für die WM, Andreas Erm gab auf
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Melanie Seeger qualifizierte sich in Mexiko für die WM, Andreas Erm gab auf Von Michael Meyer Mit der Startnummer 1 gewann Melanie Seeger vom SC Potsdam am Sonnabend im mexikanischen Tijuana das 20-Kilometer-Gehen des „IAAF Race Walking Challenge“ (PNN berichteten). Die Olympia-Fünfte von Athen erfüllte mit ihrer Zeit von 1:30:48 Stunden bereits die Norm für die Weltmeisterschaften im August in Helsinki und hängte die Konkurrenz deutlich ab. Die Olympia-Dritte Jane Saville (Australien/1:32:08) und Vorjahressiegerin Elisa Rigaudo (Italien/ 1:32:24) landeten nur auf den Plätzen. „Ich war vor meinem ersten Saisonwettkampf ganz schön aufgeregt, denn so früh bin ich noch nie in die Saison gestartet“, erzählte Seeger am PNN-Telefon. „Aber ich wollte von Anfang an kein Bummelrennen, weil ich möglichst schon die WM-Norm schaffen wollte. Also bin ich vom Start weg zügig los, und schon nach hundert Metern haben die anderen abreißen lassen. Erst war ich erschrocken über meinen ersten Kilometer, der mit 4:16 Minuten sehr schnell war, und drosselte mein Tempo etwas. Die anderen sollten außerdem aufschließen – aber sie kamen nicht ran. Also bin ich die ganzen 20 Kilometer vorneweg gegangen. Die letzten fünf waren dann langweilig, weil mich die Konkurrenz nicht mehr einholen konnte und ich wusste, dass ich die Zeit für Helsinki schaffen würde.“ Trotzdem riss sie dann im Ziel triumphierend die Arme in die Höhe. „Das war einfach ein gutes Gefühl, ich bin jetzt richtig befreit“, bekannte die 28-jährige Potsdamerin. „Nun kann ich die weitere Saison entspannt angehen. Wichtig für mich sind nun noch der Europacup als WM-Generalprobe und dann die Weltmeisterschaften selbst. Alle anderen Wettkämpfe sind für mich nun vor allem Training.“ Unbefriedigend endeten dagegen in Tijuana die 50 Kilometer für Seegers Vereinskameraden Andreas Erm und Maik Berger, die vorzeitig aufgeben mussten; der Berliner André Höhne wurde bei Kilometer 24 von den Gehrichtern disqualifiziert. Bei Erm, der verletzungsbedingt erst im Januar richtig ins Training einsteigen konnte, schwanden nach 37 Kilometern innerhalb einer Runde die Kräfte so rapide, dass er mit zitternden Beinen aus dem Rennen aussteigen musste. „Anfangs lief es gut. Ich war schnell und lag bald in Führung, ehe plötzlich der Einbruch kam und gar nichts mehr ging“, schilderte der 29-jährige Potsdamer sein Malheur. „So etwas ist mir das erste Mal passiert.“ Erm, der am Sonntag ebenfalls die WM-Norm schaffen wollte, muss nun seine Saisonplanung umstellen und beim Europacup statt der 20 erneut die 50 Kilometer gehen, um sich das Ticket nach Helsinki zu sichern. Heute fliegt Bundestrainer Ronald Weigel mit Seeger, Erm, Berger und Höhne von San Diego an der US-Westküste ins dreiwöchige Höhentrainingslager nach Flagstaff im US-Bundesstaat Arizona. „Eigentlich wollten wir wieder in der mexikanischen Höhe trainieren, aber da it es schmutzig, und ständig hast du zehn streunende Hunde um dich rum. Flaggstaff, das auch in 1800 Metern Höhe liegt, gefällt mir viel besser“, zeigte sich Melanie Seeger auch in diesem Punkt sehr zufrieden.
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