Landeshauptstadt: „Große Blubberei“ beginnt Eckige Seifenblasen und magische Bücher:
In den Ferien wird Potsdam zur Stadt der Kinder
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Am Anfang liegt da ein unbedeutender Stapel aus Holz und Werkzeugen. Doch in der Rekordbauzeit von nur zwei Wochen entsteht daraus im Nuthewäldchen am Potsdamer Schlaatz eine ganze Stadt, die „Stadt der Kinder“. Baustart ist am kommenden Montag. Wie in den Vorjahren sägen, hämmern, schrauben dort bis zu 130 Mädchen und Jungen täglich zwischen 9 und 16 Uhr. Sind nach der ersten Woche alle Häuser und öffentliche Gebäude errichtet, werden die Bauleute in der zweiten Woche darin wohnen, spielen, arbeiten und feiern.
Das Ganze ist keineswegs nur ein Ferienspaß. Die Kinder sind aktiv, schaffen etwas mit vereinter Kraft und müssen das Zusammenleben auf Zeit organisieren. Sind sie dabei erfolgreich, dann bekommen sie von Oberbürgermeister Jann Jakobs das Stadtrecht verliehen.
Wie in einer Stadt vor hundert Jahren geht es vom 27. bis 31. Juli im Babelsberger Lindenpark zu. Das dort von der Universität Potsdam und dem Lokalen Bündnis für Familien organisierte Sommercamp verbindet Abenteuer mit Geschichte. Spielerisch erfahren die Mädchen und Jungen, wie der Alltag vor hundert Jahren ablief, was die Kinder damals lernten und wie die Handwerker arbeiteten. Aber auch Naturerkundungen, Experimente und historische Ereignisse werden die Sommercamper beschäftigen.
In die Vergangenheit und an jeden Ort der Welt kann sich versetzen, wer in den Ferien seine Nase ab und zu in ein Buch steckt. Die Stadt- und Landesbibliothek nimmt alle Leseratten mit ins Grüne auf die Freundschaftsinsel, wo am 30. Juli Schauspieler Frank Sommer von Rekorden und Phänomenen in der Natur berichtet und die Märchenfrau Marie Gloede am 6. August von Blumen und Bäumen erzählt. Der Berliner Künstler Peter Schulz-Leonhardt zeichnet mit Kindern Naturbeobachtungen und der Wissenschaftler Steffen Lippert experimentiert mit ihnen am und mit dem Wasser.
Im Potsdamer Exploratorium lassen sich die Versuche mit dem feuchten Element noch etwas vertiefen. Morgen startet dort die „Große Blubberei“ mit Seifenblasen, die eckige Formen annehmen können. Außerdem wird erklärt, was es mit dem bunt schillernden Farbenspiel der kurzlebigen Blasen auf sich hat.
Gibt es für die Phänomene im Exploratorium immer eine rationale Erklärung, so kann davon bei den Zauberstücken der Hexe Lilli im Filmmuseum kaum die Rede sein. Den Sommer hindurch dürfen Kinder durch die originalen Sets aus dem Film „Hexe Lilli, der Drache und das magische Buch“ wandeln, Szenenbildmodelle bauen und Kostüme entwerfen, wie sie Hauptdarstellerin Alina Freund im Film getragen hat. Am 12. August übrigens wird sie in der Ausstellung zu Gast sein. Natürlich läuft der Lilli-Film im Kino des Filmmuseums, wie auch „Ronja Räubertochter“ oder „Der kleine Muck“, immer montags bis freitags um 10 Uhr.
Wer sich selbst als Schauspieler versuchen möchte, kann in der Theaterwerkstatt im Malteser Treffpunkt Freizeit kleine Szenen einstudieren. Für die Inszenierung der Kinderoper „Brundibar“ werden zudem erste Bühnenbilder und Kostüme entworfen. Kinder malen zur Musik der Oper und experimentieren mit Klangfarben, sodass am Ende riesige Klangbilder für die Bühne entstehen.
Gemalt und gezeichnet wird auch an den Römischen Bädern von Sanssouci, wo Acht- bis Zehnjährige vom 21. bis 23. Juli mit Tusche, Feder und Kreide grafische Techniken erlernen können. Veranstalter ist hier die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten.
Für Tierfreunde unter den Ferienkindern empfiehlt sich ein Schmetterlingspraktikum jeweils dienstags und donnerstags in der Biosphäre, bei dem Wissenswertes über die zartflügeligen Insekten und ihre Pflege vermittelt wird. Weibliche Pferdefans hingegen können ab dem 27. Juli eine Woche lang täglich auf einen Reiterhof fahren, dort das Reiten trainieren und bei der Pferdepflege mit anpacken. Treffpunkt ist der Mädchentreff Zimtzicken im Marchwitza-Ring.
Zunächst aber darf morgen der Ferienauftakt gefeiert werden, zum Beispiel ab 10 Uhr am Häuptlingswigwam im Treffpunkt Freizeit mit einem zünftigen Indianerfest. ahc
Weitere Tipps im Ferienpass und unter www.ferienpass-potsdam.de
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