Landeshauptstadt: Günther Jauch beseitigt Schandfleck
Gerüste an der Brandenburger/Ecke Friedrich-Ebert-Straße / Noch 28 Häuser von 72 unsaniert
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Gerüste an der Brandenburger/Ecke Friedrich-Ebert-Straße / Noch 28 Häuser von 72 unsaniert Von Hella Dittfeld Innenstadt. Die Brandenburger Straße wird wohl noch einige Jahre Baustelle bleiben. Auch wenn das größte Projekt – das Karstadt-Kaufhaus – 2005 seine Pforten öffnet, besteht noch an einigen Ecken erheblicher Sanierungsbedarf. Von den 72 Häusern dieser Straße sind 28 immer noch unsaniert, sagt Albrecht Gülzow, beim Sanierungsträger zuständig für die Innenstadt. Ähnlich sieht es im Moment auch in der gesamten Altstadt aus, von Alter Mitte über Zweite Barocke Stadterweiterung bis zum Holländischen Viertel. Von den rund 200 Grundstücken sind erst 40 Prozent saniert. Und das bei zunehmend wirtschaftlich schwierigerer Situation und den hohen Vorgaben durch die Denkmalpflege. Um so verdienstvoller ist es, dass nun auch das Eckhaus Brandenburger Straße / Friedrich-Ebert-Straße 98 ein neues Outfit bekommt. Bauherr ist Fernsehmoderator Günther Jauch, der als Potsdamer schon in unterschiedlichster Form dafür sorgte, dass die Stadt ihr historisches Flair verbessern konnte. Als Sponsor unterstützte er zum Beispiel die Schlösserstiftung, organisierte zusammen mit der Betonindustrie den Wiederaufbau des Fortunaportals und die Jauch-Familie erwarb vier Pfosten am Stadtkanal. Das vierstöckige Bürgerhaus, das er nun sanieren lässt, war mit seinen Erkern und Türmchen zwar immer ein auffälliger Blickfang, aber leider auch ein Schandfleck in der sich langsam regenerierenden Innenstadt. Daran konnten selbst die angenehmen Düfte der Frische-Backstube im Parterre nicht viel ändern. Die Koordinierung der Arbeiten und eine denkmalgerechte Sanierung hat das Architekturbüro Redlich übernommen. Eine Baugenehmigung wurde auch für die Häuser Brandenburger Straße 12 bis 14 an der Ecke Lindenstraße erteilt. Die Häuser sind leergezogen, lediglich Werbungen anderer Geschäftsleute kaschierten über Wochen und Monate, dass sich dort etwas tun muss. Nun sieht es nach Baubeginn aus und es bleibt zu hoffen, dass der Eigentümer, die Düsseldorfer Projektentwicklungsgesellschaft BTV, ein zügiges Tempo vorlegt. Gebaut wird neben Karstadt derzeit in der Brandenburger Straße nur an einem weiteren Haus. Rebecca Mondet, der die Innenstadt schon einige Hauserneuerungen verdankt, hat die Fassadenrestaurierung der Brandenburger Straße 46 in Angriff genommen. Obwohl sich die Seitenstraßen der Hauptbummelmeile zwischen Bassin- und Luisenplatz oft schneller und effizienter entwickelt haben als die Brandenburger Straße selbst, stechen gerade dort noch einige ruinöse Grundstücke heraus. Gute Kunde gebe es für die Jägerstraße 46, in der sich einst der Beate-Uhse-Laden befand, war von Gülzow zu hören. Für dieses Gebäude läge jetzt ein Bauantrag vor. In Fällen, wo Gefahr im Verzuge sei, sich der Eigentümer aber überhaupt nicht rühre, erwägt die Stadt inzwischen auch, Restriktionen anzudrohen. Ein Instandsetzungsgebot sei jedoch das letzte Mittel, wenn man alle anderen ausgeschöpft habe, so Gülzow. Bisher sei man vor dieser Maßnahme noch zurückgeschreckt. Könne der Eigentümer nämlich nachweisen, dass er zu einer Sanierung nicht imstande sei, müsse die Stadt in Aktion treten.
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