FORTUNAS Fazit: Der Potsdamer Wochenrückblick: Hauptsache, ihr habt Spaß!
Die Natur pfuscht den Verkehrsplanern erneut ins Handwerk, die Stadt Potsdam hilft dem SV Babelsberg mal wieder aus der Patsche und der Streit um einen Standort für eine dringend benötigte Grundschule in Babelsberg wird zum Politikum. PNN-Autor Peer Straube blickt auf eine abwechslungsreiche Woche zurück.
Stand:
Potsdam - Man lernt doch immer wieder dazu. Oder wussten Sie, dass es in Brandenburg einen Landesameisenbeauftragten gibt? Der musste nämlich anrücken und einen Haufen Roter Waldameisen persönlich mit einem Eimer umsiedeln – die Insekten hatten sich ausgerechnet dort ihr Eigenheim gebaut, wo künftig die neue Tramstrecke zum Jungfernsee verlaufen soll.
Wo Staus vorprogrammiert sind
Auch anderswo hat die Natur den Verkehrsplanern ins Handwerk gepfuscht – mit unangenehmen Folgen für die Autofahrer. Weil die Böschung der Nuthestraße in Höhe Neuendorfer Anger so stark erodiert ist, dass sie neu aufgebaut werden muss, wird die ab dem Sommer geplante Reparatur nun wohl ein halbes Jahr dauern, Staus sind programmiert.
Programmiert ist wohl auch die ebenso zyklisch wie traditionell wiederkehrende Finanzkrise des SV Babelsberg 03. Weil alte Verbindlichkeiten den chronisch klammen Club plagen und die DKB Druck macht, muss wieder mal die Stadt einspringen – über die Pro Potsdam, die extra einen Kredit aufnimmt, der dann aus dem Rathaussäckel getilgt wird. Andernfalls bekäme womöglich die Bank Zugriff auf das „Karli“ – und das wollen weder die Stadt noch der SVB.
Standort Sandscholle wird zum Politikum
Apropos wollen: Alle wollen eine neue Grundschule in Babelsberg, aber der Streit um den Standort Sandscholle ist mittlerweile ein Politikum. Wie ein in die Enge getriebenes Tier kratzt und beißt die SPD um sich und verteidigt ihre Rolle als Bewahrerin des Sportplatzes gegen alle anderen, Oberbürgermeister inklusive.
Der letzte Höhepunkt der Woche steht noch bevor: Am Sonntag wird mit viel Tamtam ein neues Bündnis gegründet, das sich für den Erhalt der Fachhochschule einsetzen will. „Stadtmitte für alle“ nennt es sich großspurig und schließt all jene aus, die eine Rückkehr zum historischen Stadtgrundriss wollen. Egal, nach dem Urteil zum Bürgerbegehren sind die Messen eh gesungen. Wie heißt es in der Werbung eines großen Elektronikmarktes so treffend: Hauptsache, ihr habt Spaß!
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