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Bestärkt. Stephanie Pigorsch und Matthias Lack erhalten den Lehrpreis.

© A. Klaer

Homepage: Hilfe für Flüchtlinge reflektieren FH-Dozenten erhalten Lehrpreis für Seminar

Stephanie Pigorsch und Matthias Lack von der Fachhochschule Potsdam gehören zu den besten brandenburgischen Hochschuldozenten 2017. Für ihr gemeinsames Seminar „Professionsentwicklung in der sozialen Arbeit mit geflüchteten Menschen“ wurden sie am Dienstag von Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD) mit dem Lehrpreis für hervorragende Lehrtätigkeit (5000 Euro) ausgezeichnet.

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Stephanie Pigorsch und Matthias Lack von der Fachhochschule Potsdam gehören zu den besten brandenburgischen Hochschuldozenten 2017. Für ihr gemeinsames Seminar „Professionsentwicklung in der sozialen Arbeit mit geflüchteten Menschen“ wurden sie am Dienstag von Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD) mit dem Lehrpreis für hervorragende Lehrtätigkeit (5000 Euro) ausgezeichnet. Weitere Preisträger kommen von der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg und der Technischen Hochschule Brandenburg.

In dem Seminar der beiden Potsdamer FH-Dozenten haben Studierende über zwei Semester auf dem Gebiet der institutionellen Hilfen für Flüchtlinge gearbeitet. Ausgangspunkt des Vorhabens war es, diese Hilfe zu reflektieren und kritisch zu hinterfragen. Eine Studiengruppe hatte dazu einen Hilfseinsatz in Griechenland organisiert, bei dem sie neben der humanitären Hilfe auch wissenschaftliche Untersuchungen vornahmen. Andere Studierende begaben sich zur Feldforschung in Gemeinschaftsunterkünften von Geflüchteten in Berlin und Brandenburg.

„Wir sind zutiefst beeindruckt davon, was die Studierenden geleistet haben, ohne, dass wir dies konkret initiierten oder wünschten“, sagte Stephanie Pigorsch. Der Lehrpreis nun sei eine bestärkende Wertschätzung gegenüber ihrem Lehransatz des „kollaborativen und selbstbestimmten Lernens“ und dem enormen Engagement der Studierenden. „Ich durfte eine Gruppe Studierender über zwei Semester bei einem intensiven Auseinandersetzungs- und Engagementprozess begleiten, der mit dem heutigen Tag nicht abgeschlossen ist“, sagte die Dozentin Pigorsch. Ein guter Teil des Preisgeldes werde nun den Ideen der Studierendengruppe zur Verfügung stehen: „Sie planen bereits den nächsten Hilfseinsatz.“ Den anderen Teil des Preisgeldes will die Dozentin zusammen mit ihrem Kollegen Matthias Lack in die Weiterentwicklung der Lehrmaterialien investieren.

Der ehemalige Berliner Wissenschaftssenator George Turner griff in seiner Festrede unter anderem auch die Bestrebungen der Fachhochschulen zum – bislang den Universitäten vorbehaltenen – Promotionsrecht auf. Er nannte dies einen gravierenden Fehler, der das deutsche Hochschul- und Wissenschaftssystem durcheinanderbringen werde. Die Folge dieser Entwicklung sei, dass auch die Großforschungseinrichtungen wie Max-Planck und Helmholtz das Promotionsrecht fordern würden. Dies wäre dann das Aus für die enge Kooperation der außeruniversitären Forschung mit den Unis, die bislang über Doppelberufungen ihren Nachwuchs promovieren. „Das würde eine Aushebelung des bisher austarierten Wissenschaftssystems bedeuten“, so Turner, der selbst viele Jahre Hochschulprofessor war. Jan Kixmüller

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