
© Andreas Klaer
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Brandenburg ehrt in diesem Jahr vier Nachwuchsforscher für ihre Arbeiten
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Adolf Hitlers letzter Auftritt in der Deutschen Wochenschau ist allgemein bekannt. Er schreitet 1945 vor der Reichskanzlei eine Reihe Hitlerjungen ab, die das Eiserne Kreuz zweiter Klasse erhalten, einem von ihnen tätschelt er die Wange. Dass es sich bei dem Film um eine Inszenierung handelt, die im Nachhinein falsch interpretiert wurde, hat die Absolventin des Masterstudiengangs Medienwissenschaften der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF), Anna-Luise Kiss, herausgearbeitet. Die Aufnahmen von Hitler und die Interviews mit den Hitlerjungen wurden getrennt voneinander gedreht, weil der Diktator zu der Zeit schon viel zu schwach für Dreharbeiten war. Heute wird diese Filmsequenz fälschlicherweise oft auf Hitlers Geburtstag am 20. April 1945 datiert, während die Aufnahmen im März gemacht wurden.
Für ihre Masterarbeit wird Anna-Luise Kiss, die auch als Film- und Fernsehschauspielerin bekannt ist, nun mit dem Absolventenpreis 2013 des Landes Brandenburg ausgezeichnet. Da die Jury auch die anderen Arbeiten der engsten Auswahl für hervorragend befand, wird der Preis in diesem Jahr dreifach ausgegeben. Auch Luca Thieme, Absolventin des Studiengangs Rechtswissenschaften an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder, wird für ihre Arbeit zum Auslandseinsatz von Streitkräften zur Pirateriebekämpfung im europäischen Verfassungsbereich ausgezeichnet. Zudem wird Alexander Unger, Absolvent des Diplomstudiengangs Elektrotechnik an der ehemaligen Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (BTU) für seine Diplomarbeit „Entwicklung eines Messplatzes für Temperaturtests von Ultraschallwandlern“ geehrt. Die Preisträger erhalten je 5000 Euro.
Den diesjährigen Postdoc-Preis in der Kategorie Natur- und Ingenieurwissenschaften (20 000 Euro) erhält die Biologin Heike Vogel vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Bergholz-Rehbrücke (DIfE). In ihrer Forschungsarbeit hat sie sich mit der Identifikation neuer Übergewichtsgene, die die Fettspeicherung im Bauchraum fördern beschäftigt. Dadurch kenne die Forschung nun einen Ansatzpunkt für eine pharmazeutische Therapie der Fettleibigkeit, lobte der Vorsitzende der Jury, Günter Stock, Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Durch Heike Vogels Arbeit könnten die molekularen Ursachen der Fettleibigkeit besser verstanden werden.
Die Preise werden von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos) am 12. November in Potsdam vergeben. Jan Kixmüller
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