Die Bundestagswahl in Potsdam: Hohe Wahlbeteiligung in Potsdam
Die fleißigsten Wähler, die schnellsten Wahlhelfer und hoher Besuch: Die Wahlbeteiligung in Potsdam war brandenburgweit einsame Spitze.
Stand:
Die Potsdamer haben sich fleißig an der Bundestagswahl beteiligt: 73,6 Prozent der Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab, das waren deutlich mehr als im Land Brandenburgs (68,4) insgesamt und etwas mehr als im Bund (71,6), wie Wahlleiter Matthias Förster am Montag sagte. Noch höher war die Wahlbeteiligung nur noch in Kleinmachnow (87,2 Prozent)
Doch innerhalb der Stadt gab es deutliche Unterschiede. Ohne die Briefwähler, die laut Förster nicht nach Stadtteilen erfasst werden können, kam der Stadtteil Schlaatz mit 45 Prozent Beteiligung auf den niedrigsten Wert, gefolgt von der Templiner Vorstadt (50,7 Prozent) und Waldstadt II (51,5 Prozent).
Am höchsten war die Wahlbeteiligung in Sacrow: Ohne Briefwähler lag sie dort bei 68,1 Prozent. Allerdings gibt es in Sacrow lediglich 119 Wahlberechtigte, die statistische Aussagekraft ist also eher gering. Ebenfalls gute Werte gab es in Satzkorn (66 Prozent ohne Briefwähler) und Neu Fahrland (65,1). Noch einen weiteren Rekord konnte Kreiswahlleiter Matthias Förster aus Sacrow vermelden: Das dortige Wahllokal lieferte die Ergebnisse der Bundestagswahl aus dem kleinen Ortsteil um 18.29 Uhr zuerst. Erst um 23.08 Uhr und damit zuletzt waren dagegen die Ergebnisse aus Drewitz da. Dort hatten sich die Wahlhelfer mehrmals verzählt – schließlich brachten sie die Zettel in die Zentrale im Stadthaus, wo sie erneut ausgezählt wurden.
Insgesamt ist Förster aber zufrieden mit der Arbeit in den Wahllokalen – die meisten lieferten die Zahlen vor 20 Uhr. Ein wenig länger brauchten wie immer die Briefwahllokale, trotz sogenannter Brieföffnermaschinen. Auch im Stadthaus war man nervös: Zum ersten Mal kam eine neue, landesweit einheitliche Software zum Einsatz. Und apropos Briefwähler: Seit die Wahl per Post nicht mehr schriftlich begründet werden muss, wird diese Variante der Stimmabgabe immer beliebter – auch in Potsdam. In diesem Jahr stimmten 22 138 Potsdamer per Briefwahl ab, also 22 Prozent beziehungsweise jeder fünfte Wähler. Bei der Bundestagswahl 2009 betrug der Anteil in Potsdam noch 20,6 Prozent. Immer öfter beantragen die Potsdamer ihre Briefwahlunterlagen via Internet, bei rund einem Drittel lag der Anteil diesmal.
Insgesamt waren am Sonntag 960 Wahlhelfer im Einsatz, um die abgegebenen Stimmen zu zählen. Weil die Zahl der Freiwilligen so groß war, mussten erstmals bei einer Wahl in Potsdam keine Mitarbeiter der Stadtverwaltung zum Auszählen zwangsverpflichtet werden, wie Wahlleiter Förster sagte. Und das, obwohl es nur ein sogenanntes Erfrischungsgeld von 21 Euro gab – im benachbarten Berlin waren es satte 50 Euro. Beobachtet wurde die Wahl übrigens nicht nur von Meinungsforschungsinstituten, sondern auch von einer „hochrangigen palästinensischen Delegation“, wie Förster sagte. Diese habe sich ein Wahllokal angesehen und sich über die Abläufe in Potsdam informiert. (HK/wik)
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