ATLAS: Hollywood-Effekt
Die Forderung ist nicht neu: Die Chefetage von Studio Babelsberg will eine bessere Filmförderung. Nur wenn Deutschland wettbewerbsfähig bleibt im internationalen Rennen um Großproduktionen, habe der Filmstandort eine Zukunft, heißt es.
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Die Forderung ist nicht neu: Die Chefetage von Studio Babelsberg will eine bessere Filmförderung. Nur wenn Deutschland wettbewerbsfähig bleibt im internationalen Rennen um Großproduktionen, habe der Filmstandort eine Zukunft, heißt es. Aber Steuermillionen für Hollywood – sind die wirklich nötig? Und wer profitiert davon, außer dem Unternehmen, dessen Geschäftsmodell auf Kino-Großproduktionen beruht?
Den Glamour-Faktor für die Hauptstadtregion einmal außen vor gelassen, wären da zuerst die bis zu 3000 Kreativen am Standort, die von Babelsberg-Projekten leben. Hinzu kommen Firmen anderer Branchen, die für Filme gebucht werden: Hotels, Transporte, Verpflegung. Zuschüsse aus der Filmförderung gibt es wohlgemerkt nur für hier ausgegebenes Geld – und nicht etwa für Gagen von Hollywoodstars. Die Filmförderung zahlt sich aber auch für den Staat aus, wie die Unternehmensberatung Roland Berger in einer vom Studio Babelsberg in Auftrag gegebenen Studie vorrechnete: Die Kinofilmproduktion in Deutschland sorgt demnach für Steuereinnahmen von insgesamt rund 170 Millionen Euro. Bei zuletzt 70 Millionen Euro Filmförderung heißt das: Jeder Euro Steuergeld, der für Film ausgegeben wird, wird mehr als verdoppelt. Eine ziemlich gute Bilanz.
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