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ATLAS: Huch, war da was?

Brandenburgs Landesregierung war das Thema offenbar nicht so wichtig. Es war ja nur der 55.

Stand:

Brandenburgs Landesregierung war das Thema offenbar nicht so wichtig. Es war ja nur der 55. Jahrestag des Mauerbaus. Von der Linken in der Regierung vielleicht gar nicht zu erwarten, dass sie einen Regierungsvertreter am Samstag zu einer Gedenkveranstaltung entsendet. Hätte vielleicht manch einem Teilnehmer auch nicht gefallen. Aber die SPD-geführte Staatskanzlei von Ministerpräsident Dietmar Woidke schickte am Samstag nur einen Staatssekretär, nämlich Thomas Kralinski, den Chef der Landesvertretung in der Bundeshauptstadt, los – allerdings nach Berlin. Dort nahm der Berliner – laut Ankündigung – an einer Gedenkveranstaltung für die Opfer von Mauer und Teilung teil und legte an der Gedenkstätte Berliner Mauer einen Kranz nieder. Er verlor noch einige salbungsvolle Worte, über das Leid und das Unrecht des Mauerbaus, die auseinandergerissenen Familien, über die vielen Menschen, die ihren Wunsch nach Freiheit mit dem Leben bezahlten. Doch in Brandenburg, in Potsdam, dort wo Menschen ebenfalls an der Mauer starben, wo ebenso Familien auseinandergerissen wurden, ließ sich kein Vertreter der Landesregierung blicken. Das ist peinlich für Brandenburgs SPD, die Partei Willy Brandts. Allenthalben beruft sie sich angesichts aktueller Spannungen mit Russland auf dessen Ostpolitik „Wandel durch Annäherung“ im Kalten Krieg. Doch was ist mit Brandts unbedingtem Bekenntnis zu Freiheit und gegen das Unrecht in der DDR im August 1961? Spielt für Brandenburgs SPD offenbar keine Rolle am Jahrestag des Mauerbaus. Ist das nur ein Symptom oder schon chronisch?

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