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Homepage: „Ich reise in ferne Länder und Zeiten“

Seit zweieinhalb Jahren arbeitet die spanische Sediment-Geologin Sara Tomas für die Uni Potsdam. Am morgigen Samstag hält sie einen Vortrag auf der „Sediment“ - der jährlichen Fachtagung der deutschen Sedimentforscher, zu der sich mehr als 100 Geologen in Potsdam treffen.

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Seit zweieinhalb Jahren arbeitet die spanische Sediment-Geologin Sara Tomas für die Uni Potsdam. Am morgigen Samstag hält sie einen Vortrag auf der „Sediment“ - der jährlichen Fachtagung der deutschen Sedimentforscher, zu der sich mehr als 100 Geologen in Potsdam treffen. Die PNN haben mit ihr gesprochen.

28 junge Nachwuchs-Geologen aus ganz Deutschland stellen auf der 25. Sediment ihre Forschungsergebnisse vor. Sie auch.

Ja, es haben sich über 100 Teilnehmer angemeldet. Und sie kommen nicht nur aus Deutschland, auch aus der Schweiz, aus Polen, den USA, aus Italien. Ich bin schon aufgeregt.

Sie sprechen über die ökologische Bedeutung von Riffen?

Ich halte einen Vortrag über Mikrobialithen - also über Riffe, die sich aus Mikroben gebildet haben. Ich war mit acht anderen Nachwuchswissenschaftlern aus Potsdam einen Monat in Marokko im Hohen Atlas. Wir haben dort Korallenriffe aus der Jura-Zeit untersucht, 200 Millionen Jahre alt. Wir versuchen, ihre Ökologie zu begreifen und das Klima damals. Und dann vergleichen wir sie mit heutigen Riffen.

Sie reisen in fremde Länder, buddeln dort in der Erde. Haben Sie den spannendsten Beruf der Welt?

Ja, es ist superspannend, eine Geologin zu sein. Man kann sagen, ich reise in ferne Länder und Zeiten. Wir suchen danach, wie die Erde funktioniert. Und es gibt so viele Bereiche, in denen wir arbeiten können: für die Ölindustrie und für die Basisforschung. Und jetzt gibt es sogar noch ein neues Feld: Die Astromikrobiologie: Da untersuchen auch Sediment-Geologen, ob es Leben auf anderen Planeten gibt oder gab.

Am Freitag sollen die Tagungsteilnehmer über das Berufsbild „Sediment-Geologe“ diskutieren. Im Podium werden auch zwei sehr wichtige Manager der Ölfirmen Shell und ExxonMobil sitzen. Hoffen Sie, Kontakte zur Industrie zu knüpfen?

Nein, ich bin glücklich über diese Stelle hier. Es gefällt mir gut an der Uni, die Stimmung, das Feedback der Studenten. Ich werde die Tagung eher dafür nutzen, andere Akademiker kennen zu lernen.

Fühlen Sie sich an der Uni freier?

Ja, ich bin komplett frei mit meinen Ideen. Das kann ich mir in der Industrie nicht vorstellen.

Aber Forschung an Unis wird doch zum Teil auch von der Industrie gesponsert?

Nicht unbedingt. Aber unsere Arbeit in Marokko war teilweise von ExxonMobil gesponsert. Ich werde mir auf jeden Fall diese Podiumsdiskussion ansehen.

Und vielleicht Ihre Meinung ändern?

Ja, ich will keine Tür zu machen. Die Forschung an der Uni ist romantisch, aber auch sehr schwer. Es gibt wenig Stellen.

Fragen von Juliane Wedemeyer

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