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Bitte oben bleiben. Beim Dinner for Fun gibt es ein winterliches Menü aus der Küche eines jungen Schweizer Kochs. Die Zwischengänge gestalten die Künstler mit Artistik, Musik und Comedy. Zu erleben bis Anfang Februar im warmen Zelt neben der Biosphäre.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Im Namen der Königin

Ab sofort wieder köstliches „Dinner for Fun“ im Varietézelt im Volkspark

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Das Motto ist England. „In the Name of Queen Elisabeth the Second“ wird in diesem Jahr das „Dinner for Fun“ serviert. Herr Walker, Johnnie, gibt den gestrengen Conferencier, der die Gäste mental umtüttelt, die vier Gänge des Menüs ansagt und grundsätzlich für Ordnung sorgt. Die sechste Saison des Verzehrtheaters begann mit einer ausverkauften Premiere.

Bis zum ersten Februar finden nun fast täglich Aufführungen in dem plüschigen Theaterzelt direkt neben der Biosphäre statt. Hier werden die Gäste mit durchaus hochwertiger Küche verwöhnt – eine kleine Überraschung angesichts der ungewöhnlichen Bedingungen für die beiden Köche und ihre Helfer. Quasi als Zwischengang zeigen professionelle Künstler ein Programm beeindruckender Artistik und Varieté. Begrüßen den Gast, sobald er die Zauberwelt betritt, fordern die Garderobe ein, begleiten zum Tisch.

Voller Samt und Glitzer, Spiegel, in denen sich Kerzenlicht reflektiert, ist das rüschig-plüschige Interieur gestaltet. Doch noch vor dem ersten Bissen gibt es von Johnnie Walker eine Unterweisung in Sachen Hausordnung, konsequent auf Englisch. Übersetzen muss, den ganzen Abend hindurch, „Marko“, das Opfer aus der ersten Reihe. Johnnie Walker empfiehlt zunächst den „Handwash-Service“ wegen dieser Ebola-Geschichte. Und dass die Gäste bitte an diese fiese Stufe zwischen Foyer und Arena denken.

Genau über diese Stufe wird im Laufe der Nacht Christoph Spielmann, der ein wenig wie Charlie Chaplin aussieht, ständig stolpern, sodass man um ihn und die Suppe fürchtet. Denn das ist das Besondere beim Dinner for Fun: dass die Artisten, wenn sie denn nicht gerade auf der Bühne stehen, auch im Service arbeiten.

Dabei bleiben sie in ihren Rollen, servieren frech oder charmant, je nachdem, „Winterlichen Blattsalat an Balsamico-Himbeerdressing, dazu eine Kombination aus Tomate und Mozzarella mit einer Kugel Basilikumsorbet“, im zweiten Gang Karotten-Kokossuppe mit Zucchiniröllchen. Dann ist man schon fast satt, doch es geht weiter mit einem Hauptgang vom Schwein oder wahlweise vegetarisch. Kurz vor elf Uhr findet alles ein süßes Ende mit Sahnecreme, Schokoladenküchlein und Heidelbeereis.

Koch Andreas Schüpbach ist neu im Theaterteam. Der Schweizer ist t 20 Jahre alt, hat gerade seinen Wehrdienst hinter sich, und die Feldküche gegen eine Zeltküche eingetauscht, wo er sich wacker schlägt. Im Artistenteam gibt es ebenfalls Neuzugänge: Mentalmagier Simon Thomas, der die Gedanken der Mädels errät, aber nicht die Getränkewünsche der Gäste, und Nora Zoller, eine Schweizer Artistin, die am Cyr, einer Art eindimensionalem Rhönrad, atemberaubend über die kleine Bühne wirbelt, ein anderes Mal schwebend unter der Zeltkuppel.

Dort verknotet sich später Luca Toth am Vertikalseil, große Kunst, die so unmittelbar selten zu erleben ist. Dazu gibt es großartiges Pantomimespiel, Live-Gesang von der mondänen Sängerin Christina Burian, Sandmalerei, die wie ein Fantasie-Filmclip zum Träumen verführt. Und selbstverständlich Tanz und Comedy, Zauberei und Klamauk, Burlesqueparodie und Männerballett von Dave Blundell und Christoph Spielmann, bis das letzte Damentrüppchen im Publikum gackernd über den Dessert-Tellern hängt.

Termine unter www.dinnerforfun.net, Karten gibt es ab 62 Euro.

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