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Sport: In Hamburg ist mehr Magath als München Gesprächsthema

Für den HSV wird das Pokal-Viertelfinale gegen die Bayern zur Nebensache / Schweinsteiger zurück auf der Bank

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Berlin - Der Blick geht auf die Bank: Wird er dort sitzen? Auf einem Medizinball gar, einen Tee schlürfend? Eigentlich steht für den Hamburger SV am Mittwoch das größte Spiel seit einem halben Jahrzehnt an, im Pokal-Viertelfinale gegen Bayern München (20.30 Uhr/ARD). Doch beim HSV dreht sich derzeit alles um die wohl größte Krise in 51 Jahren Bundesligazugehörigkeit und die Frage, ob und wann Felix Magath sie lösen kann.

Am Dienstag berichteten mehrere Medien, der Aufsichtsrat strebe eine schnelle Verpflichtung Magaths an. Die Kontrolleure hätten am Montagabend erneut beraten. „Bis zum Dienstag soll eine Entscheidung herbeigeführt werden, dann könnte der neue starke Mann schon Mittwoch gegen die Bayern, spätestens aber am Samstag im Abstiegsfinale in Braunschweig auf die HSV-Bank zurückkehren“, schrieb der „Kicker“ zunächst. Bis zum Redaktionsschluss gab es keinen neuen Stand.

Der Milliardär Klaus-Michael Kühne hat Magath laut „Hamburger Abendblatt“ in einem Brief aufgefordert: „Geben Sie sich einen Ruck. Werden Sie Sportdirektor und Trainer beim HSV – dann wird alles gut!“ Am Dienstag verhandelte Magath nach Angaben seines Managements jedoch nicht mit dem HSV. Er sei bei einem sozialen Termin.

In dem ganzen Chaos versucht der aktuelle Trainer Bert van Marwijk seine verunsicherte Elf auf die Partie gegen den sportlich übermächtigen FC Bayern einzustellen – ein schwieriges Unterfangen.

Die Münchner betrachten die Vorgänge in der Hansestadt eher mit Skepsis. „Die Situation in Hamburg macht sie noch gefährlicher“, befürchtet Pep Guardiola. Der Trainer will seine Spieler warnen und ihnen eintrichtern: „Passt auf Jungs, passt auf!“ Und er mahnte: „Morgen können wir keinen Titel gewinnen, aber wir können einen Titel verlieren.“. Auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge fordert Konzentration: „Wir tun gut daran, uns durch die Ereignisse in Hamburg nicht einlullen zu lassen. Das ist die große Gefahr, dass alle den HSV gegen Bayern schon aufgegeben haben.“ Eventuell wird beim Klub-Weltmeister erstmals auch Bastian Schweinsteiger wieder auf der Bank sitzen. Guardiola ließ die Entscheidung vor dem Abschlusstraining offen. Auf dem Sprung zurück ins Team steht auch Toni Kroos, der die letzten beiden Spiele nur auf der Bank saß.

Am Mittwoch kämpfen zudem Leverkusen und Kaiserslautern sowie Hoffenheim und Wolfsburg (19 Uhr/Sky) um die letzten Halbfinal-Plätze. Der Bundesliga-Zweite gilt in der Leverkusener Arena gegen den einzig verbliebenen Zweitligisten als klarer Favorit, auch wenn Bayers Trainer Sami Hyypiä eine maßvolle Personalrotation erwägt. Die Hoffenheimer wollen gegen Wolfsburg ihren Viertelfinal-Fluch besiegen: Schon fünfmal seit der Saison 2007/2008 schieden sie dort aus. „Wir sind oft genug im Viertelfinale gescheitert“, sagte Mittelfeldspieler Sejad Salihovic. Tsp/dpa

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