Landeshauptstadt: In Potsdam sind die Linken einig

Im Gegensatz zu Berlin, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern ist sich die Linke in Brandenburg und Potsdam einig. Gestern Abend unterzeichneten die Kreisvorsitzenden der PDS und der WASG, Pete Heuer und Steffen Enke, eine Kooperationsvereinbarung zwischen beiden Kreisverbänden. Dazu hatte die Linkspartei.PDS eine Delegiertenkonferenz in den „Treffpunkt Freizeit“ einberufen. Die Vereinbarung muss noch auf Kreisparteitagen bzw. Mitgliederversammlungen beschlossen werden.

Der Vertrag soll zur „Herausbildung einer starken linken Kraft“ beitragen und schließlich zur Verschmelzung der beiden Parteien führen. Dazu sind ein verstärkter Informationsaustausch, u.a. durch gegenseitige Teilnahme an den Vorstandssitzungen, sowie gemeinsame Veranstaltungen und Aktionen vorgesehen. Auch nach Bildung eines einheitlichen Kreisvorstandes soll eine WSAG-Basisorganisation in der neuen Linkspartei bestehen bleiben. Schon vor der Vereinigung wollen beide Seiten ihre Anstrengungen zur Aufnahme einer „Antifaschismusklausel“ in die Landesverfassung bündeln. Außerdem planen sie die Bildung eines „Vereins unabhängiger Linker“, in den nicht parteigebundene Potsdamer eintreten können.

Laut Pete Heuer ist das Klima zwischen PDS und WASG in Potsdam von solidarischem Umgang miteinander und gegenseitiger Akzeptanz geprägt. Die Annäherung verlaufe sachlich und „mit Sinn fürs Praktische“. Als Gastredner beschwor WASG-Landesvorsitzender Steffen Hultsch die Einheit der Linken. Dieser Kurs habe beiden Parteien bei den Bundestagswahlen einen Vertrauensvorschuss gebracht, der nicht beschädigt werden dürfe. Die brandenburgische WSAG hat beginnend in Potsdam-Mittelmark bereits in zahlreichen Kreisen Kooperationsvereinbarungen mit der Linkspartei.PDS abgeschlossen.

Auf der Konferenz wurden Hans-Jürgen Scharfenberg, Anita Tack, Pete Heuer, die Historikerin Dr. Hannelore Lehmann und die Abiturientin Katharina Dahme zu Delegierten für den PDS-Parteitag im April in Halle gewählt. E. Hoh