zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Josefs-Klinik will MS-Zentrum werden

Krankenhaus möchte Multiple Sklerose-Schwerpunktbehandlung zertifizieren

Stand:

Das St. Josefs Krankenhaus will als erste Klinik in Potsdam das Zertifikat zum anerkannten Multiple-Sklerose-Zentrum beantragen. Das sagte die Geschäftsführerin des brandenburgischen Landesverbandes der Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft (DMSG), Regine Priller, gestern gegenüber den PNN. Damit wäre Potsdam nach Hennigsdorf, Neuruppin und Teupitz der vierte Standort in Brandenburg mit einer solchen Schwerpunktbehandlung. Außerdem gibt es MS-Zentren in Berlin, so im Jüdischen Krankenhaus. Die DMSG verleiht die Zertifikate an Kliniken und Krankenhäusern mit besonderer ärztlicher Betreuung von Multiple Sklerose Erkrankten. Insgesamt leben rund 4000 Brandenburger mit der bislang noch immer nicht heilbaren Nervenerkrankung.

Derzeit gebe es durch die Arbeit von Dr. Olaf Hoffmann bereits eine MS-Ambulanz im St. Josefs Krankenhaus, sagte Priller. Der Landesverband arbeite allerdings nicht nur mit dem St. Josefs Krankenhaus sondern auch eng mit dem städtischen Klinikum Ernst von Bergmann zusammen, betonte die Geschäftsführerin, deren Verband heute das 20-jährige Bestehen mit einer Festveranstaltung am Neuen Markt feiert. In diesem Rahmen erhalten elf der aktivsten Ehrenamtler im Verband Goldene und Silberne Nadeln sowie Dankesurkunden, sagte Priller. Am 29. September 1990 gründete sich die brandenburgische Sektion des deutschlandweit tätigen Verbands. Mittlerweile zählt der märkische Ableger knapp 1000 Mitglieder und koordiniert mithilfe von rund 100 Ehrenamtlern die Arbeit von 36 Selbsthilfegruppen im ganzen Bundesland, so Priller. Der DMSG steht unter der Schirmherrschaft des brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD).

Bei Multipler Sklerose sei für Betroffene und Angehörige wegen der fehlenden Heilbarkeit der Krankheit „lebenslange Beratung und Unterstützung notwendig“, so Priller. Neben Informationen zur Krankheit selbst sowie zu Therapieformen und neuen Medikamenten hilft der Verband bei Fragen um die Berufsunfähigkeit. Ein laut Aussage Prillers wichtiges Projekt des DMSG-Landesverbands sei die Beratung von Betroffenen für Betroffene. „Hier bilden wir Multiple Sklerose-Erkrankte als Berater aus und begleiten sie bei ihren Gesprächen mit Supervisionen.“ Kay Grimmer

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })