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Potsdam: Kitaträger warnt vor Personalmangel

Kirchsteigfeld - Der Kitaträger Hoffbauer warnt vor den langfristigen Folgen der schlechten Rahmenbedingungen für Kitas in Brandenburg. Angesichts des dürftigen Personalschlüssels und der entsprechenden Belastung für die Erzieher sei es schwierig, junge Fachkräfte zu finden oder zu halten, sagte Frank Hohn, der Geschäftsführer der Hoffbauer gGmbH, die insgesamt zwölf Kitas in Potsdam betreibt, am Mittwoch anlässlich eines Besuchs des brandenburgischen Bildungsstaatssekretärs Thomas Drescher in der Kita Sonnenblume im Kirchsteigfeld.

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Kirchsteigfeld - Der Kitaträger Hoffbauer warnt vor den langfristigen Folgen der schlechten Rahmenbedingungen für Kitas in Brandenburg. Angesichts des dürftigen Personalschlüssels und der entsprechenden Belastung für die Erzieher sei es schwierig, junge Fachkräfte zu finden oder zu halten, sagte Frank Hohn, der Geschäftsführer der Hoffbauer gGmbH, die insgesamt zwölf Kitas in Potsdam betreibt, am Mittwoch anlässlich eines Besuchs des brandenburgischen Bildungsstaatssekretärs Thomas Drescher in der Kita Sonnenblume im Kirchsteigfeld. Zwar bilde Hoffbauer an der Fachschule für Sozialwesen auf Hermannswerder jährlich fast 100 Erzieher selbst aus, aber angesichts deutlich besserer Bedingungen etwa in Baden-Württemberg, aber in Berlin, sei es schwer, mobile junge Leute in Potsdam zu halten: „Das ist ein echtes Problem.“ Laut Hohn sei es „nicht primär eine Frage des Geldes“, sondern vor allem des Personalschlüssels. Brandenburg steht bundesweit mit am schlechtesten da, wenn es um die Ausstattung der Kitas mit Erziehern geht. Besonders an den größeren Kitas halte es die Mitarbeiter weniger lang, es komme zu häufigen Personalwechseln, sagte auch Julia Meike, die Geschäftsführerin der Hoffbauer Kinder gGmbH, unter deren Dach neun der Hoffbauer-Kitas arbeiten.

Der schlechte Personalschlüssel hat auch Auswirkungen auf andere Arbeitsbereiche wie die Sprachförderung, wie am Mittwoch deutlich wurde. Die Sprachförderung ist in der Kita Sonnenblume ein Schwerpunkt. Unter anderem ist dreimal pro Woche eine Logopädin im Haus, sagte Kitaleiterin Anke Link. Kita-Mitarbeiterin Katrin Blossey ist eine von potsdamweit vier sogenannten Sprachberatern und als solche Ansprechpartnerin für insgesamt 18 Potsdamer Kitas. Der Bedarf an sprachlicher Förderung sei teilweise enorm – vor allem bei Kindern aus Familien in schwierigen sozialen Verhältnissen. Zwar gebe es viele vom Land und Bund geförderte Programme und Projekte zur Sprachförderung, aber Voraussetzung für deren Umsetzung sei eine ausreichende Ausstattung mit Erziehern, betonte Kitaleiterin Anke Link: „Das A und O ist der Personalschlüssel.“

Potsdams Sozialbeigeordneter Mike Schubert (SPD) mahnte erneut eine faire Lastenverteilung zwischen Stadt und Land für den Mehraufwand bei der Kitabetreuung an. Wie berichtet werden an Potsdamer Kitas die Kinder oft länger als die vom Land vorgesehenen acht Stunden betreut. Das Land weigert sich bislang, die Kosten zu übernehmen. Die Stadt Potsdam will zur Klärung ein Rechtsgutachten anfertigen lassen.

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