
© Thomas
18. Schlössernacht in Potsdam: Klassische Musik und einige Sorgen
Zur 18. Schlössernacht erwartet die Besucher ein neues Konzept – und eine rechte Demonstration. Für die kommenden Jahre sucht die Schlösserstiftung einen neuen Betreiber.
Stand:
Sanssouci - Ein Star-Tenor, Violin-Virtuosen, mehr als 400 Künstler und ein Feuerwerk: Zur 18. Potsdamer Schlössernacht versuchen die Veranstalter das Publikum in den Park Sanssouci zu locken. Am Samstag in zwei Wochen, also am 20. August, ist es so weit: Tenor Fernando Varela, die Violin-Virtuosen Barbara Helfgott und Katharina Garrard, das italienische Gitarren-Duo Carisma und die Liveband Lounge Society sind die Headliner auf der Hauptbühne am Neuen Palais. „Sie alle verbindet nicht nur die jeweils individuelle Erfolgsgeschichte ihrer Musiker-Karrieren, sondern vor allem die Liebe zur klassischen Musik und deren moderne Interpretation“, teilte der Veranstalter, die Arbeitsgemeinschaft Schlössernacht mit. Los geht es dort um 19.40 Uhr mit Lounge Society, Fernando Varela soll um 23.05 Uhr auf der Bühne stehen. Um 0.30 Uhr soll das große Feuerwerk stattfinden.
Bereits am Vorabend, dem 19. August, gibt es um 20 Uhr auf der Bühne auf Mopke vor den Kolonnaden ein Vorabkonzert. Unter der Leitung von Christian Vásquez steht das Stavanger Symphony Orchestra auf der Bühne. Solistin Tine Thing Helseth spielt die Trompete. Geboten werden Werke von Jean Sibelius, Joseph Haydn und Peter Tschaikowsky. Auch an diesem Abend gibt es im Anschluss ein Feuerwerk. Tickets gibt es für 57,20 Euro.
Das Areal ist in Erlebnisräume unterteilt
Zuletzt war die Veranstaltung in eine Krise geraten: Anders als in früheren Jahren, als die Schlössernacht oft frühzeitig ausverkauft war, blieben die Veranstalter auf Karten sitzen. 8000 waren es im vergangenen Jahr. Deshalb soll das Veranstaltungskonzept in diesem Jahr neue Akzente setzen: So wird das weitläufige Areal in thematisch unterschiedliche Erlebnisräume unterteilt. Die Vitale Lebenskunst soll alles Barocke am Schloss Sanssouci bündeln, Klassik gibt es an den Orangerieterrassen, ein Festival der Kleinkunst auf der Hauptallee, in den Poetischen Welten sind Lesungen und Inszenierungen geplant. Lichtspiele und Illuminationen, zahlreiche Künstler und kulinarische Köstlichkeiten erwarten die Besucher nach Veranstalterangaben „auf den Wegen zwischen den imposant in Szene gesetzten Attraktionen des Preußischen Versailles“. Ob das die erhofften Besuchermassen anzieht, muss sich noch zeigen. Jedenfalls sind zwei Wochen vor der Veranstaltung noch Karten für 46,20 Euro zu haben. Ohnehin stehen der Veranstaltung Veränderungen bevor. Die 18. Schlössernacht soll die letzte unter Regie der Arbeitsgemeinschaft Schlössernacht sein. Für die Jahre danach sucht die Schlösserstiftung einen neuen Betreiber.
Stören könnte die Anreise der Besucher wie berichtet eine rechte Demonstration auf dem Luisenplatz. Dort ist am 20. August von 14 bis 20 Uhr die Kundgebung unter dem Motto „Patriotentag in Potsdam“ bei der Polizei angemeldet worden. Das hatte Eric Graziani Grünwald, der deutschlandweit auf rechten Demonstrationen und auch mehrfach bei Pogida als Redner aufgetreten war, angekündigt. Angeblich stehe dahinter eine Bewegung mit dem Namen „Freie Patrioten Potsdam (FPP)“.
Das ausführliche Programm und Tickets gibt es unter: www.potsdamerschloessernacht.de
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: