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Landeshauptstadt: Knut und seine Film-Freunde aus Babelsberg

Der Kinofilm über den berühmtesten Eisbären der Welt wurde von der Potsdamer Dokfilm produziert

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Babelsberg - Er war das Thema im vergangenen Sommer, wurde weltweiter Superstar und Symbolfigur für die Gefährdung unserer Natur: Eisbär Knut. Das erste Jahr des drolligen weißen Fellknäuels ist nun im Kino zu sehen. Der Film „Knut und seine Freunde“ wurde produziert von der Babelsberger Firma Dokfilm, die dafür ein ganzes Jahr ununterbrochen ihre Objektive auf den berühmtesten Bewohner des Berliner Zoos gerichtet hatte.

„Wir filmen für die ARD-Reihe ,Panda, Gorilla & Co“ seit bereits zwei Jahren im Zoo und im Tierpark. Wir – also das Team um Andrea Stieringer – waren also schon da, als Knut geboren wurde“, erklärte Jost-Arend Bösenberg, Produzent des Films und Geschäftsführer von Dokfilm die Entstehungsgeschichte. Nachdem sich das öffentliche Interesse immer stärker auf das Eisbärjunge fokussierte, richtete sich auch das Augenmerk der Filmemacher vor Ort schnell auf Knut.

„Ich finde ihn witzig, manchmal komisch“, beschrieb Bösenberg seine Knut-Faszination. „Er hat etwas, was andere Eisbären einfach nicht haben.“ Deutlich werde das insbesondere an einer Szene, die Kameramann Alexander Huf eingefangen hat: „Knuts erste Berührung mit der Außenwelt. Sehr einfühlsam gedreht, einfach toll“, kommentierte Produzent Bösenberg die Bilder.

Die Filmemacher mussten erfinderisch sein, um Knut möglichst ohne Störungen aufzunehmen. „Von einem Hochhaus nahe des Berliners Zoos haben wir mit einem sehr weiten Teleobjektiv Knut in seinem Gehege gefilmt“, erzählte Bösenberg. Zu sehen sein werden vor allem bislang unbekannte Bilder. Dabei hat sich das Dokfilm-Team auch dem bereits etwas größeren Knut angenommen. „Wir wollten weder Einzelheiten, die jeder längst kennt, wiederholen, noch wollten wir den Film mit zu viel Information überfrachten“, beschrieb Regisseur Michael Johnson seine Herangehensweise.

Darüberhinaus soll das Heranwachsen von Tierjungen erzählt werden – in den unterschiedlichsten Lebenssituationen. Deshalb werden die Kinozuschauer neben Knut auch weitere Bärenjunge kennenlernen. Zwei Braunbärenwaisen werden in ihrem Lebensumfeld Weißrusslands gezeigt. Und auch Eisbärenjunge in natürlicher Umgebung kommen neben Knut auf die Leinwand – am Beispiel von Lasse und Linn, die von ihrer Eisbärenmutter Maidu in der Arktis auf das Leben vorbereitet werden. „Von Knut selbst wurde ja schon viel im Fernsehen gezeigt“, erklärte Jost-Arend Bösenberg die Verknüpfung von drei Geschichten zu einem Kinofilm. Unterstützung lieferte der Partner NDR Naturfilm von Studio Hamburg. Aus dessen Fundus habe man sich bedienen können. „Es war aber reiner Zufall, dass die Dokumentation über die Eisbären in der Arktis gerade abgedreht war und noch nicht gezeigt wurde.“

Jost-Arend Bösenberg lässt sich vom Film „Knut und seine Freunde“ immer noch gern gefangen nehmen. Der Streifen, der am vergangenen Wochenende seine umjubelte Weltpremiere feierte – natürlich im Zoo-Palast–, ist ab sofort in den Kinos. Die schönste Szene für Produzent Bösenberg ist und bleibt jedoch das Schlussbild, wenn die Kamera sich langsam von Knut entfernt und über den Berliner Zoo schwenkt: „Dann“, so der Produzent aus Babelsberg, „wirkt das Gelände wie der Central-Park in New York - so riesig groß.“ Kay Grimmer

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