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Kundgebung gegen Gewalt an Frauen in Potsdam: „Denn wenn wir nichts tun, wer dann?“
Mit einem Solidaritätszug und einer Installation aus orangefarbenen Schuhen soll am Dienstag in Potsdam auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht werden.
Stand:
Der erste Potsdamer Solidaritätszug zum „Orange Day – keine Gewalt gegen Frauen“ führt am Dienstag um 15 Uhr vom Nauener Tor zum Alten Markt zu einer Schuh-Installation. Anja-Katharina von der Hagen, Präsidentin des Veranstalters Inner Wheel Club Potsdam, erklärt, worum es geht.
Frau von der Hagen, was wollen Sie erreichen?
Der „Orange Day“ ist Teil der UNO-Kampagne „Orange the World – keine Gewalt gegen Frauen“. Uns ist wichtig, Haltung zu zeigen, Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass Gewalt gegen Frauen auch in Potsdam keinen Platz hat. Wir starten am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen.
Was hat es mit der Farbe auf sich?
Orange ist eine Signalfarbe und steht hier für Hoffnung und eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Wir werden Orange tragen und farbige Armbänder verteilen, auf der eine Notrufnummer steht, denn oft wissen betroffene Frauen, deren Freunde oder Angehörige nicht, an wen sie sich wenden können. Die orangefarbenen Schuhe der Installation stehen für Opfer tödlicher Gewalt.
Wie begann Ihr Engagement?
Ich hatte früher einen kleinen Buchverlag und bekam eine Zuschrift von einer jungen Frau, die ihre Erfahrung mit häuslicher Gewalt schilderte. Das hat mich sehr berührt und seitdem bewegt mich dieses Thema. Gewalt gegen Frauen findet in allen sozialen Schichten statt und selten im völlig Verborgenen. Deshalb ist es wichtig, dass wir genau hinsehen, reagieren und Betroffene unterstützen. Männer müssen wissen, dass das von der Gesellschaft nicht länger toleriert wird. Als Inner Wheel Club möchten wir etwas bewegen. Denn wenn wir als Frauen nichts tun, wer dann? Wir müssen solidarisch sein!
Wie erleben Sie Gewalt gegen Frauen in Potsdam?
Auch hier gibt es leider dieses Problem. Wer Gewalt erlebt, hat große Angst, empfindet Scham und Abhängigkeit. Aber in Potsdam gibt es, anders als auf dem Land, mehr Anlaufstellen für Hilfe.
Wie kann eine weitere Sensibilisierung erfolgen?
Wir werden weiter mit Aktionen darauf aufmerksam machen und unterstützen das Frauenhaus mit Spenden. Es muss mehr Aufklärung durch Fachleute passieren, auch in Schulen und Kitas.
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