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In der Nacht vom 27. August finden auch Veranstaltungen in Brandenburg zur Internationalen Fledermausnacht statt.

© dpa

Landeshauptstadt: Lauschangriff aufs Große Mausohr

Heute ist Internationaler Fledermaustag. In Potsdam findet dazu eine spezielle Führung statt.

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Potsdam - Sie leben in Krampnitz, in der Fassade des Sportlerinternats am Luftschiffhafen und gern auch vornehm im Park Sanssouci: Potsdamer Fledermäuse. Am heutigen Internationalen Fledermaustag, der „International Batnight“, organisiert von Eurobats, dem Europäischen Büro für Fledermausschutz, veranstaltet der Nabu-Kreisverband Potsdam eine Fledermausführung. Treffpunkt ist am heutigen Samstag um 19 Uhr am Eingang zum Park Sanssouci/Grünes Gitter.

Dort haben rund um den Friedensteich, in altem Gemäuer und altem Baumbestand, die Sanssouci-Fledermäuse ihr Quartier. Mit Einbruch der Dunkelheit kommen sie hervor und sind beim Fliegen und Jagen gut zu beobachten. Die Führung wird von Fledermausspezialistin Christiane Schröder und Kollegen geleitet. Sie haben auch technische Geräte dabei, mit denen sich die hochfrequenten Laute der Fledermäuse, die das menschliche Ohr normalerweise nicht aufnehmen kann, hörbar gemacht werden. Zudem werden die einzelnen Arten der Tiere bestimmt, die jede für sich auf einer anderen Frequenz senden und sich verständigen. Ein besonderes Erlebnis ist dabei auch der sogenannte Netzfang, bei dem einzelne Tiere eingefangen und dann ganz genau angeschaut werden können.

25 Fledermausarten sind in Potsdam zuhause

Fledermäuse gehören in Deutschland zu den bedrohten Tierarten, auch wenn sie an vielen Orten wieder ganz gern zu Hause sind. Vor allem verlassene Ruinen, Dachböden, Keller, oder alte Bäume werden von ihnen gern bezogen.

In Potsdam gibt es gar nicht so wenige. Von den 25 in Deutschland heimischen Arten – weltweit sind es etwa 900 Fledermausarten – kommen 18 in Potsdam vor, darunter die Wasserfledermaus, Fransenfledermaus, Zwergfledermaus, Breitflügelfledermaus, Braunes Langohr, Graues Langohr, Abendsegler, Kleinabendsegler, Rauhhautfledermaus, Mückenfledermaus und Großes Mausohr. Vor allem Letzteres ist eine seltene Art. Als man das Große Mausohr im vergangenen Jahr in Krampnitz fand, waren Naturschützer sehr erfreut. „Für Potsdam ist das ein richtiges Highlight“, sagte Christiane Schröder.

Potsdamer Fledermäuse sind harmlos

„Les Belles de nuit“, die „Schönen der Nacht“, wie sie wegen ihrer oft possierlichen Erscheinung und Wendigkeit auch genannt werden, können mit ihren Ohren sehen, weil sie sich über das Echo der von ihnen ausgesendeten Laute orientieren. Sie können mit Händen fliegen und mit bis zu 880 Herzschlägen pro Minute durch die Dunkelheit rauschen. Die hier heimischen Arten ernähren sich vor allem von Insekten. In den Tropen gibt es auch Arten, die Früchte fressen und Nektar trinken – oder, wie die Vampirfledermaus, sich vom Blut anderer Tiere ernähren. Potsdamer Fledermäuse sind allerdings ganz harmlos.

Fledermausführung am heutigen Samstag um 19 Uhr, Beginn ist am Grünen Gitter/Friedenskirche im Park Sanssouci. Rückfragen an Christiane Schröder, Tel.: 0152 034 506 05. Mehr Information rund um die Fledermaus und andere wilde Tierarten in Potsdam auf www.nabu-potsdam.de

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