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Landeshauptstadt: Mal wieder die Ausnahme

Die Potsdamer Immobilien sollen an Wert gewinnen – das prognostiziert nun eine weitere Studie

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Potsdam steht erneut besser da: Im Gegensatz zu weiten Teilen Ostdeutschlands lohne sich der Kauf einer Immobilie auch weiterhin, Wertsteigerungen werden erwartet. Das geht aus einer Studie des Trendforschungsinstituts Prognos im Auftrag der Postbank hervor. Diese attestiert dem Potsdamer Immobilienmarkt gute Zukunftschancen. Außer Potsdam trifft das in Ostdeutschland nur auf Dresden und Jena zu. Berlin wird lediglich ein ausgeglichener Mix aus Chancen und Risiken zugeschrieben. So gute Bewertungen wie für Potsdam finden sich sonst überwiegend in Süddeutschland oder in Hamburg und Umgebung. Deutlich schlechter schnitt der Süden Brandenburgs ab.

Die Studie untersuchte Indikatoren wie die erwartete Bevölkerungsentwicklung, die Leerstandsquote oder die Arbeitsplatzdichte. Insgesamt landete Potsdam auf Platz 47 von 402 untersuchten Kreisen und kreisfreien Städten. Ausschlaggebend für das gute Abschneiden waren der anhaltend starke Zuzug und die positive Bevölkerungsprognose. Ebenfalls für die weiter steigende Nachfrage nach Wohneigentum sprechen demnach das vergleichsweise geringe Durchschnittsalter, ein gutes Arbeitsplatzangebot und wenig Leerstand. Schwach schnitt Potsdam hingegen bei der relativ hohen Zahl der Empfänger staatlicher Transferleistungen und bei der Zahl der Verbraucherinsolvenzen ab.

Bereits in den vergangenen Jahren sind die Preise für Potsdamer Immobilien stark gestiegen – um fast 40 Prozent in sieben Jahren. Derzeit werden im Stadtgebiet durchschnittlich 2031 Euro pro Quadratmeter gezahlt, wie aus einer aktuellen Studie des Dienstleisters Immobilienscout24 hervorgeht. Grund sei vor allem die Nähe zu Berlin, so der Chefanalyst von Immobilienscout24, Michael Kiefer. Potsdam mit seinen Schlössern und Seen habe sich zu einer Art Nobelvorort der Bundeshauptstadt entwickelt.

Das Grundstücke und Wohnungen in Potsdam gefragter denn je sind, geht auch aus dem aktuellen Grundstücksatlas der Stadtverwaltung hervor. 597 Millionen Euro sind im Jahr 2013 umgesetzt worden – so viel wie seit dem Jahr 2007 nicht mehr. Neben der Attraktivität der Stadt für Zuzügler und der wachsenden Kaufkraft der Einwohner befeuern auch die historisch niedrigen Zinsen den Potsdamer Immobilienmarkt, heißt es in dem Bericht weiter.

Des einen Freud, des anderen Leid: Wer in Potsdam eine Mietwohnung sucht, muss entsprechend tiefer in die Tasche greifen. Zurzeit kostet der Quadratmeter im Durchschnitt 7,64 Euro monatlich ohne Nebenkosten – das sind knapp 22 Prozent mehr als vor sieben Jahren. Als Reaktion auf den Mangel an bezahlbaren Wohnungen fördert das Land Brandenburg bis 2019 Wohnungsneubau und Bestandssanierungen in Potsdam mit zinsverbilligten Krediten in Höhe von 60 Millionen Euro. Marco Zschieck

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