Grippewelle erreicht Potsdam: Mehr als 500 Nachweise bei Erkrankten in einer Woche
Die Grippewelle hat Brandenburg im Griff - sie ist sogar deutlich stärker als im vergangenen Jahr. Immerhin: Bis Anfang April soll sich die Lage beruhigen.
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Potsdam - Die Grippewelle hat nun auch Brandenburg und Potsdam erreicht. Wie das Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte, erkrankten allein in der vergangenen Woche in der Mark nachweislich mehr als 500 Menschen an Grippe. Zumeist handelte es sich dabei um den Virustyp H3N2, bei dem die jährliche Grippeimpfung nicht wie erwartet wirkt. Insgesamt meldeten die Gesundheitsbehörden 519 Influenzanachweise in der vergangenen Woche. In dieser Woche wurden bislang in 293 Fällen der Grippevirus festgestellt. Insgesamt erkrankten seit Januar mindestens 1752 Brandenburger. Zahlen für Potsdam lagen am Freitag laut einem Stadtsprecher nicht vor.
Damit ist die Grippewelle in diesem Jahr deutlich stärker als 2014. Im vergangenen Jahr gab es in Brandenburg nach Angaben von Ministeriumssprecherin Marina Ringel lediglich zwischen 18 und 21 Fälle pro Woche. Sie verwies darauf, dass von einer „starken Untererfassung bei der Zahl der Influenzaerkrankungen“ ausgegangen werden müsse.
Ein Grippe-Toter in Berlin
Laut Ringel läuft die Grippesaison bis zur 15. Kalenderwoche, also bis Anfang April. Nach Einschätzung des Ministeriums scheint „der Höhepunkt der diesjährigen Grippewelle gerade überschritten“. Ob eine Impfung noch sinnvoll ist, müsse in jedem Fall durch die behandelnden Ärzte entschieden werden, betonte Ringel.
In Berlin gab es dem Landesamt für Gesundheit und Soziales zufolge am Freitag den ersten Grippetoten. Ein 75-Jähriger Mann aus Steglitz-Zehlendorf starb nachweislich an einer Influenza-Infektion. Bisher sind in der Hauptstadt fast 1500 Grippe-Fälle registriert, bundesweit sind es über 40.000.
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Die Grippewelle ist laut RKI mit Ausbrüchen der Jahre 2008/09 und 2012/13 zu vergleichen. Damals gab es rund 18.000 bis 20.000 Grippe-Tote. Diese Zahlen werden errechnet, wenn die Sterblichkeit im Winter erheblich über dem Durchschnitt liegt - und eine schwere Grippewelle wahrscheinlich ist. (mit dpa)
Stefan Engelbrecht
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