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Landeshauptstadt: „Meilenstein Berlinale“

Babelsberg ist laut Studio-Chef Woebcken „aus Dornröschenschlaf“ erwacht

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Babelsberg – Im Vorfeld der Berlinale strotzt der Filmstandort Brandenburg vor Selbstbewusstsein. Man habe mittlerweile internationales Format auf diesem Gebiet erreicht, sagte Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU). Und das sei vor allem dem Studio Babelsberg zu verdanken. Ausdruck der internationalen Bedeutung des Filmstandorts sei nicht nur, dass der Eröffnungsfilm „The International“ von Tom Tykwer in den Babelsberger Ateliers gedreht wurde. Auch die Filmfestspiel-Premiere des Dramas „Der Vorleser“, bei dem die Studio Babelsberg AG Koproduzent ist, sei ein weiteres Indiz für die Wichtigkeit des Standorts.

„Die diesjährige Berlinale ist für die Studios ein großer Meilenstein, um der Öffentlichkeit zu zeigen, was in Babelsberg in den vergangenen zwei Jahren geschaffen wurde“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Studio AG, Carl L. Woebcken. Mit den drei großen Produktionen – dazu gehört auch „Operation Walküre“, die derzeit auf Platz eins der Kino-Boxoffice-Charts ist – habe man den Filmstandort Babelsberg endgültig aus dem „Dornröschenschlaf erweckt“, sagte Woebcken. Man sei jedoch auch weiterhin abhängig von Fördersystemen wie dem Deutschen Filmförderfonds. 2007 hatte das Studio außerordentlich vom neuaufgelegten Förderinstrument profitiert. Im vergangenen Jahr habe man gut neun Millionen Euro aus dem Förderfonds erhalten. 2008 wurde unter anderem der Tarantino-Film „Inglorious Basterds“ begonnen zu drehen. „Die Menge der großen Produktionen wäre ohne diese starke Förderung nicht nach Babelsberg gekommen“, so Woebckens Kompagnon Christoph Fisser. Es sei deutlich, dass lediglich an Standorten, an denen es eine funktionierende Filmförderung gebe, sich die Branche auch entwickle. Dabei verwies er auf die Studios in Prag, die noch vor einigen Jahren komplett ausgelastet waren. „Mittlerweile ist das eine Geisterstadt, weil die Tschechei die Filmproduktion nicht fördert“, so Fisser, der auch die gute infrastrukturelle und finanzielle Unterstützung der Filmfördereinrichtung Medienboard Berlin-Brandenburg betonte.

Deren Geschäftsführerinnen Petra Müller und Kirsten Niehuus unterstrichen, dass die Filmförderung nicht nur kulturelle sondern auch wirtschaftliche Aspekte innehabe. 284 Filmprojekte erhielten 2008 vom Medienboard insgesamt 29 Millionen Euro Fördermittel. „Damit wurden Umsätze von mehr als 110 Millionen Euro in der Region erlöst“, so Niehuus. Profitiert von diesem Geld hätten auch lokales Handwerk und Hotellerie vor Ort, sagte Niehuus, die die Berlinale in der kommenden Woche kurzerhand zur „Brandenburginale“ umtaufte. Allein 20 dort präsentierte Filme sind vom Medienboard unterstützt worden. Kay Grimmer

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