
© Manfred Thomas
Von Hella Dittfeld: Messe mit Sahnebonbon
Eucon bietet Villenpark Groß Glienicke an Aussteller mit sinkendem Besuch unzufrieden
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Besonders positiv haben die Aussteller die 13. Landesbaumesse Potsdam-Bau, die am Wochenende in der Metropolis- Halle stattfand, nicht eingeschätzt. Die Besucherzahlen sind von 6000 im Vorjahr auf 5000 in diesem gesunken. Es fehle der Baumesse an einer zugkräftigen Headline, meint beispielsweise Dietrich Holte von der „Potsdam Bau 2000 e.G.“, die zum ersten Mal als Genossenschaft auf der Ausstellung vertreten war. Sie vereinigt alle Baugewerke unter einem Dach und garantiert so als Generalunternehmer alle Arbeiten bis zur Fertigstellung des Hauses.
Die Genossenschaft wurde erst im November 2010 gegründet, kann aber schon auf einen Hausbau in der Amundsenstraße verweisen, für den das Grundstück mitgeliefert wurde. Eher ein besonderer Fall in Potsdam, wo die Grundstücke rar und teuer seien. Holte hält es für einen Organisationsfehler, dass die Potsdamer Messe kein besonderes besucherorientiertes Merkmal habe. Auf Energieeffizienz zu setzen, sei dafür nicht ausreichend.
Das sieht Messe-Potsdam-Chef Enrico Schulze anders. Man wolle weiter die „grüne Energie“ forcieren. Die Vorträge darüber seien gut angekommen. Schulze glaubt, die Internationale Tourismusbörse Berlin zur gleichen Zeit habe die Leute vom Baumessebesuch abgehalten. Er hält eine abermalige Terminverschiebung für möglich.
Dabei konnte die Baumesse mit einem Sahnebonbon im baulandarmen Potsdam aufwarten. Die Eucon AG bietet mit dem Villenpark Groß Glienicke auf 250 000 Quadratmetern Bauland für 250 Grundstücke von 550 bis 2000 Quadratmeter an. Die Erschließungsarbeiten beginnen Anfang April, mit dem Bauen im ersten Abschnitt an der Panzerhalle kann im Mai begonnen werden. Der Quadratmeter Bauland kostet 198 Euro. Ein guter Preis für eine Toplage im Wald in der Nähe des Potsdamer Stadtzentrums und von Berlin, meint Eucon-Vorstand Bernd Wolfgang Steuten. Zum Vergleich: Im Bornstedter Feld kostet ein Quadratmeter 180 Euro, im Bornimer Hügelweg deutlich unter 100 Euro. Steuten erklärte, dass in einer alten denkmalgeschützten Garage ein kleines Nahversorgungszentrum entstehen soll und ein See, der ausgetrocknet ist, auf 30 000 Quadratmetern reanimiert werden. Auch Steuten kritisiert die geringe Besucherzahl, nennt aber interessante Kontakte, die man hoffentlich ausbauen könne. Als Großanbieter von Bauflächen war der Villenpark-Entwickler offensichtlich der einzige.
Dafür aber waren die Häuserbauer zahlreich vertreten und der Bauwillige konnte sich sein Eigenheim je nach Geldbeutel vom einfachem Bungalow über Fertighäuser bis zur mediterranen Villa aussuchen. Die Villen im italienischen Stil bietet Mediterran Haus GmbH & Co.KG Potsdam an, baut aber bisher vorwiegend um Potsdam herum in Berlin, Bayern und Österreich. Nach langer Zeit war man wieder auf der Potsdam Bau und habe gute Kontakte knüpfen können, sagt Uwe Hammermann, zuständig für Kalkulation und Vertrieb. Ob der geringe Besuch zu einer weiteren Messeteilnahme animiert, lässt er offen.
Zufrieden zeigt sich dagegen Hans-Karl Demmler, der sich bei Baukontor Potsdam um Marketing und Vertrieb kümmert. Man sei bereits zum 6. Mal auf der Messe und in diesem Jahr sei es „ungleich besser gelaufen als im Vorjahr“. Es habe sehr konkrete Gespräche gegeben. Baukontor hat im Großraum Potsdam schon über 100 Häuser gebaut und bietet nun auch vor allem für junge Familien ein Energieeffizienzhaus an.
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