zum Hauptinhalt
Kreativ gestaltet. Die HFF und ihr Gebäude lockt viele Studenten an.

© HFF

Homepage: Mit iPhone im Hörsaal

Die Generation Web 2.0 ist zum Studium auch an der Potsdamer Filmhochschule HFF angekommen

Stand:

Die Wiege der Filmkunst stand in Potsdam-Babelsberg. Vor knapp 100 Jahren wurde hier das erste Großfilmstudio der Welt gegründet und noch heute bietet das Studio Babelsberg als weltweit größter Studiokomplex internationalen Produzenten einmalige Bedingungen.

Seit mehr als 50 Jahren studieren junge Menschen nur einen Steinwurf entfernt an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ (HFF). Die HFF ist die größte der deutschen Medienhochschulen und die einzige Kunsthochschule in Brandenburg. Hier wird in elf Studiengängen eine fundierte Ausbildung für Berufe in Film, Fernsehen und Neue Medien angeboten. Modernstes Equipment, ein in seiner Art einzigartiges Ausbildungskonzept, hohe Betreuungsdichte sowie die Nähe zum Filmbusiness in der Region locken jedes Jahr Tausende junger Studienbewerber nach Babelsberg. Die Anforderungen sind hoch und die Abiturnoten nicht das Nonplusultra. Die Bewerberinnen und Bewerber müssen umfangreiche Eignungstests absolvieren und ihre künstlerische und fachliche Eignung mehrfach unter Beweis stellen. Etwa 500 Studentinnen und Studenten sind gegenwärtig an der HFF immatrikuliert.

Die meisten der diesjährigen Erstsemestler wurden zwischen 1988 und 1990 geboren. Sie sind mit Handy und Internet aufgewachsen, Multi-Tasker, rundum vernetzt und immer erreichbar. Sie lesen Blogs statt Zeitung und ihr Brockhaus heißt Wikipedia. Sie lernen sich online kennen und erst später persönlich. Sie leben, arbeiten, schreiben, kommunizieren digital und lernen auch anders als die Generation ihrer Eltern. Sie sind die Digital Natives, die Generation Internet. Ihre Kultur trägt globale Züge und sie sind kreativ. Als neue HFF-Studierende fragen sie sich vermutlich, warum nicht alle Vorlesungen online angeboten werden.

Dabei hat das digitale Zeitalter an der HFF bereits vor Jahren begonnen. Neue Medientechnologien waren schon immer ein integraler Bestandteil von Lehre, künstlerischer Praxis und Forschung. Beinahe alle filmischen Fertigungsprozesse - von der Aufnahme der Bilder und Töne bis zur Wiedergabe – wurden in den letzten Jahren digitalisiert. Virtuelle Szenenbilder, Special Effects, Computeranimationen bieten enorme gestalterischen Möglichkeiten, die im Budgets eines Studentenfilms jetzt durchaus kalkulierbar sind. Jüngste Höhepunkte waren im März das Kolloquium „Insight Out“, an dem unter anderem Hollywoods 3D-Experten Joe Lewis und Brian Van’t Hul teilnahmen oder die Produktion des ersten Real-3D-Films „Topper gibt nicht auf!“.

Chancen und Nutzen von hochauflösendem Kino und Fernsehen stellt heute niemand mehr ernstlich infrage. HD ist Standard und die Audioebene zieht nach. Aktuell wird mit einem neuartigen Soundsystem experimentiert – einer Art 3D fürs Ohr. Es ist Bewegung in die Szene gekommen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann an der HFF Virtuelle und VFX-Cinematographie studiert werden kann.

Die Zukunft des Films ist digital und die Erstsemester von heute sind die kreativen Spezialisten von morgen. Vier Jahre lang werden sie an der HFF studieren, ihr Handwerk lernen, experimentieren und sich theoretisch wie gestalterisch mit der Welt, der eigenen Individualität, ihren kulturellen Wurzeln und globalen Einflüssen auseinandersetzen. Sie werden sich intensiv mit Film- und Theatergeschichte beschäftigen, vielleicht sogar das erste Mal ins Theater gehen oder einen dicken Wälzer lesen und begreifen, dass eine mäßige Story in 3D auch nicht besser wird.

Unter wirklichkeitsnahen Bedingungen trainieren die HFF-Studierenden Teamfähigkeit, Disponibilität und Flexibilität. Als Graduierte werden sie schließlich über das Potenzial und die Fähigkeiten verfügen in ihren Filmen die eigenen Geschichten auf ihre Weise zu erzählen. Und das Schöne am digitalen Zeitalter ist, dass auch ohne Stars und Hollywood Millionen zuschauen. Martina Liebnitz

Martina Liebnitz

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })