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Landeshauptstadt: Mörder gesucht

Antenne Brandenburg startet Krimi-Hörspielreihe

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Antenne Brandenburg startet Krimi-Hörspielreihe Von Marion Hartig Sie haben keinen leichten Job, das sieht man sofort, wenn man die junge Frau in Jeans und Lederjacke und den älteren Mann mit den dunklen Haaren und der weiten Stoffhose beobachtet. Sie: redet quirlig auf ihn ein, scheint ihn fast mit ihrem hektisch in die Luft piksenden Zeigefinger aufzuspießen. Er: rührt in seinem Kaffee, langsam, denkt an Soljanka-Suppe und den Fisch, den er am Abend mit nach Hause bringen soll. „Falk und Fink“ von der Kripo Potsdam sind voll im Einsatz im schalldichten Raum hinter der dicken Glasscheibe des Tonstudios am Dienstagabend im RBB-„Haus des Rundfunks“ in Berlin. Falk, das ist der von Jaecki Schwarz gespielte Kommissar, Fink, seine Assistentin, die Stuttgarter Schauspielerin Katrin Hildebrand. Ihr aktueller Fall dreht sich um Mord und Aktienbetrug. Die Zahl der möglichen Täter ist groß. Zum ersten Mal in seiner RBB-Geschichte strahlt das Unterhaltungsprogramm Antenne Brandenburg Hörspiele aus. Sechs Krimis, die ab Ende September in jeweils fünf Folgen über den Äther geschickt werden. Die Hörer sollen nicht nur zuhören, wenn es um den Mord an einem Regisseur in Babelsberg oder ein Eifersuchtsstückchen in Brandenburg geht, sondern zu Detektiven werden und in dem akustischen Krimi den Täter finden. Täglich nimmt das Radio Verdächtigungen des Publikums entgegen. Wer den Mörder aufgespürt hat, kann einen Preis gewinnen. Für Jaeckie Schwarz ist die Rolle ein Heimspiel, könnte man denken. Seit Jahren gibt er den Kommissar Schmücke in Polizeiruf 110. „Stimmt nicht“, erzählt der Schauspieler in der Pause. Der Radio-Kommissar sei ein ganz anderer als der Fernsehkommissar, eine Geschichte zu sprechen, etwas ganz anderes, als sie zu spielen. Ein Hörspiel biete kaum Umfeld, um sich in eine Rolle einzufinden. Die Stimme müsse genau den Ton treffen, mit ihr werde der Charakter einer Person und die Situation, in der sie sich befindet, ausgedrückt. Sein Gegenüber, Katrin Hildebrand, hat vor „Falk und Fink“ noch nie eine Kripobeamtin gespielt. Sie steht gewöhnlich in einem Stuttgarter Theaterhaus auf der Bühne. Nicht nur ihre quirlige Art, mit der sie so gut in die Rolle von Fink passt, hat sie zum RBB gebracht. Entscheidend war auch ihr heimischer Dialekt, das Schwäbeln, mit dem sie den brandenburgisch nuschelnden Kommissar Contra bietet. Die „sischs“, „nischts“ und „nits“ rasen nur so durch den Raum, wenn sie zu sprechen beginnt. Antenne Brandenburg versuche mit den Krimis leichte, unterhaltsame Kulturkost in das Programm zu bringen, sagt Redakteur Dieter Schneider. Spannend könnten auch die regionalen Geräuschkulissen werden, die in das Stück einfließen: Imbissbuden und Büros in Potsdam, Angelstellen am Schwielowsee, Gärten, Wälder und Felder im Land. Wer nach einer Geschichte erfahren will, ob der Gärtner, der Bäcker oder der Bänker der Mörder war, muss am Montag der folgenden Woche das Radio einschalten. Oder im Internet nachsehen, dort sind alle Geschichten abrufbar. Ab Montag, 27. 9., sechs Krimis: jeweils Mo bis Fr, 8.40 Uhr, UKW, 101.65

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