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Aktivisten der „Letzten Generation“ blockierten am Montag die Lange Brücke in Potsdam.

© Imago/Jonas Gehring

Nach Blockadeaktion in Potsdam: Ermittlungen gegen Aktivisten der „Letzten Generation“

Erstmals hatten sich Mitglieder der Klimaschutzgruppe in Brandenburgs Landeshauptstadt auf die Straße geklebt. Die Folge war ein langer Stau.

Stand:

Nach der Sitzblockade auf der Langen Brücke in Potsdam hat die Polizei Strafanzeigen gegen die Klimaschutz-Aktivisten gestellt. Es werde wegen eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt, sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag. Die Aktion sei nicht angemeldet worden. Zudem ermittele die Polizei wegen Nötigung im Straßenverkehr.

Sechs Mitglieder der Gruppe „Letzte Generation“ klebten sich am Montag nach Angaben der Polizei an der Fahrbahn oder an anderen Teilnehmern der Protestaktion fest. Autofahrer kamen nicht weiter. Die Folge war ein langer Stau durch die gesamte Stadt. Es war laut Polizei die erste Protestaktion dieser Art in der Landeshauptstadt.

Ein Aktivist musste mit Aceton von der Fahrbahn gelöst werden

Nach Angaben von Thomas Simonis, Leiter des Polizeireviers Potsdam, dauerte die Protestaktion auf einer der zentralen Verkehrsachsen der Landeshauptstadt mehr als zwei Stunden - unter anderem, weil einer der Aktivisten aufwendig mit Aceton von der Fahrbahn gelöst werden musste. Simonis zufolge darf die Polizei dieses Mittel nur in Anwesenheit eines Arztes einsetzen. Die Aktion in Potsdam war Teil von Protestaktionen der Gruppe in Städten im gesamten Bundesgebiet.

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Der Einsatz hatte für zusätzliche Anspannung bei der Polizei gesorgt, die zeitgleich einen Amokalarm im Oberstufenzentrum I in der Jägerallee aufklären musste. Eine Gefahrenlage bestand aber nicht. Die Polizei ermittelt wegen Missbrauchs des Alarmknopfs.

Die „Letzte Generation“ hatte in Potsdam bereits im Oktober für Aufregung gesorgt. Eine Frau und ein Mann hatten im Museum Barberini Kartoffelbrei auf das mit Schutzglas versehene Gemälde „Getreideschober“ von Claude Monet (1840 - 1926) geschüttet.

In Berlin beantragte die Staatsanwaltschaft gegen Klimaschutz-Demonstranten, die seit langem wiederholt Straßen blockieren, bereits hunderte Strafbefehle, auch Anklagen wurden erhoben. (dpa/cmü)

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