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Ein Kondolenzbuch zum Tod von Papst Franziskus liegt in der Katholischen Probsteikirche St. Peter und Paul in Potsdam vor einem kleinen Foto des Papstes. Im Hintergrund hat ein junger Mann eine Kerze angezündet.

© dpa/Soeren Stache

Update

Kondolenzbuch und Totenmesse: Wie Potsdamer um Papst Franziskus trauern

In Potsdams katholischer Kirche St. Peter und Paul liegt seit Montag ein Kondolenzbuch für Papst Franziskus aus. Am 29. April wird dort auch Totenmesse gefeiert.

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Nach dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag erinnern auch Katholiken in Potsdam an das Kirchenoberhaupt. Bereits seit Montag liege ein Kondolenzbuch in der St. Peter und Paul-Kirche am Bassinplatz aus, sagte Propst Arnd Franke den Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) am Dienstag. Die Kirche sei bis abends geöffnet.

Zudem wird es am kommenden Dienstag, dem 29. April, in der St. Peter und Paul-Kirche um 18 Uhr ein Requiem, also eine Totenmesse, mit Erzbischof Heiner Koch für den im Alter von 88 Jahren verstorbenen Papst geben, sagte Franke. Das zentrale Requiem soll in der Hedwigskathedrale in Berlin stattfinden.

Franziskus’ Tod bewege die Gemeinde, sagte Arnd Franke: „Das nimmt die Leute mit, weil er ein zugewandter Papst war, einer, der die Welt mit einem Buena Sera gegrüßt hat.“ Neben einem Eintrag ins Kondolenzbuch zeigten die Menschen das auch mit Kerzen, die sie in der Kirche entzündeten.

Probst Arnd Franke in der Katholischen St. Peter und Paul-Kirche.

© dpa/Soeren Stache

Das Kirchenoberhaupt sei jemand gewesen, „mit dem auch Leute etwas anfangen können, die sonst nichts mit Kirche zu tun haben“ – nicht zuletzt durch Anliegen wie dem Umweltschutz und dem Einsatz für Geflüchtete, sagt Franke. Für die Potsdamer Gemeinde, die sich ostdeutschlandtypisch in einer Minderheitensituation befinde, sei Franziskus allein schon als Gesprächsthema „Brückenbauer“ gewesen – Brückenbauer ist auch die Übersetzung seines lateinischen Titels Pontifex.

Man merkte, dass er wirklich nahe bei den Leuten sein wollte.

Arnd Franke, Propst der Katholischen Kirchengemeinde Pfarrei Allerheiligen – Potsdamer Land, über Papst Franziskus

Propst Franke erinnerte auch an eine Gemeindefahrt mit rund 20 Gemeindemitgliedern 2020 mit dem Zug von Potsdam nach Verona und Rom, wo man eine Audienz mit Franziskus auf dem Petersplatz erlebte: „Man merkte, dass er wirklich nahe bei den Leuten sein wollte.“

Als die Todesnachricht am Ostermontag kam, lief in der Potsdamer Kirche gerade ein Gottesdienst mit Pater Heribert Kerschgens. Franke kam von einem anderen Termin – und ging durch die Sakristei in die Kirche, um über den Tod des Papstes zu informieren. „Ich habe den Gottesdienst praktisch gestört“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Es gab ein Totengedenken, die Glocken wurden geläutet.

Trauerbeflaggung in Brandenburg angeordnet

An den Dienstgebäuden des Landes Brandenburg werden an diesem Samstag, wenn die Trauerfeier für Papst Franziskus stattfindet, die Fahnen auf halbmast wehen. Auch die Landkreise, kreisfreien Städte, Gemeinden und Ämter seien um Trauerbeflaggung gebeten worden, wie das Innenministerium am Dienstag mitteilte.

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) würdigte Papst Franziskus als „nah bei den Menschen und auch ihren ganz weltlichen Problemen“, wie die Staatskanzlei mitteilte. Der gebürtige Argentinier sei innerhalb der katholischen Kirche auch gegen Widerstände neue Wege gegangen, habe sich weltweit für die Schwächsten starkgemacht: „Sein Schaffen in gut zwölf Jahren als erster nicht-europäischer Papst seit Jahrhunderten wird nachwirken.“ (mit dpa)

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