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Blindgänger in Potsdam: Neue Debatte um Kosten bei Bombenfunden

Wegen der Entschärfung des neuen Blindgängers fordern Landes- und Kommunalpolitiker, dass der Bund die Kosten übernimmt.

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Potsdam - Wegen der für den Freitag geplanten Entschärfung einer Weltkriegsbombe in Potsdam fordern Landes- und Kommunalpolitiker erneut eine Kostenübernahme durch den Bund. Die SPD-Landesgruppensprecher Brandenburgs und Niedersachsens im Bundestag, Andrea Wicklein und Lars Klingbeil, starteten dazu am Donnerstag eine entsprechende Initiative. Dadurch solle ein Vorstoß der beiden Länder im Bundesrat unterstützt werden, hieß es. „Tatsache ist leider, dass wir bisher mit unserer Forderung nach einer Bundesbeteiligung bei Bombenentschärfungen keine offenen Türen einrennen“, bedauerten Wicklein und Klingbeil.

Die Beseitigung von Weltkriegsmunition sei eine nationale Aufgabe. Die am meisten betroffenen Länder Brandenburg und Niedersachsen dürfen nicht länger auf den „Kosten der Beseitigung sitzen blieben“, fügten sie hinzu.

Brandenburg zahlte 345 Millionen Euro für Entschärfungen

Auch die Potsdamer Landespolitikerin Anita Tack (Linke) forderte den Bundestag zum Handeln auf. „Brandenburg kann seinen Haushalt in Millionenhöhe entlasten, wenn der Bund in Pflicht geht“, betonte sie. Das Land habe für Bombenentschärfungen bislang rund 345 Millionen Euro aufgewendet. Gerade die SPD-Politikerin Wicklein müsse sich innerhalb der schwarz-roten Koalition auf Bundesebene für die Bundesratsinitiative einsetzen. „Der Bundestag muss endlich liefern – auch Frau Wicklein hat dabei eine Aufgabe“, betonte Tack.

Wie die Stadt mitteilte, müssen einige Straßen für den Autoverkehr gesperrt und Busse umgeleitet werden. So wird aufgrund der Bombenentschärfung ein Teil der Templiner Straße gesperrt. Die Busse der Linie 607 werden zwischen den Haltestellen Templiner Eck und Caputh, Schloss auf die Bundesstraße B2 umgeleitet.

Der Blindgänger war bei Räumarbeiten in einem Waldstück in 20 Zentimetern Tiefe gefunden worden. Aus Sicherheitsgründen ist ein Sperrkreis von 600 Metern um den Fundort der Fünf-Zentner-Bombe vorgesehen. Eine größere Evakuierung wie bei dem Bombenfund am Hauptbahnhof im Januar ist aber nicht vorgesehen.

Stefan Engelbrecht

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