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Homepage: Neue Projekte am MMZ Mehr Aufklärung

an den Schulen geplant

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an den Schulen geplant Das Moses Mendelssohn Zentrum (MMZ) hat sich verjüngt. Nachdem im vergangenen Jahr drei Mitarbeiter das An-Institut der Universität Potsdam verlassen hatten, stand eine inhaltliche Neuorientierung an, die zu sechs Neuanstellungen führte. Die „Neuen“, alle zwischen 30 und 40, bekamen auf zwei Jahre nur befristete halbe Stellen, was der unsicherer staatlicher Finanzierung geschuldet ist. In dieser Einarbeitungszeit sollen Projekte etabliert werden, die dann, so die Zukunftsoption, auch eine Weiterbeschäftigung über Drittmittel ermöglichen sollen. Dr. Elke Kotowski, Geschäftsführerin des MMZ, betont den positiven Effekt: „Es geht uns nicht nur darum, neue Projekte an das Haus zu binden, sondern auch darum, junge Wissenschaftler zu fördern.“ Einige der Neu-MMZler haben bereits ihre Promotion erfolgreich abgeschlossen, so Ines Sonder, deren Dissertation „Gartenstädte für Erez Israel“ soeben als Buch erschienen ist und die gemeinsam mit Alice Krück zu dem Schwerpunkt deutsch-israelische Beziehungen forschen wird. Eher regionalgeschichtlich sind die Forschungen von Sebastian Panwitz ausgerichtet, dessen Schwerpunkt das Berliner Judentum des 18. und 19. Jahrhunderts ist. Der Politikwissenschaftler Dr. Lars Rensmann ist für den neuen Schwerpunkt „Rechtsextremismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit in Brandenburg“ verantwortlich. Olaf Glöckner, der bereits Mitarbeiter des DFG-Projektes „Russisch-jüdische Zuwanderung“ war, wird auf diesem Gebiet auch weiterhin forschen. Die Umstrukturierungen des Forschungszentrums für europäisch-jüdische Studien richten sich nicht nur verstärkt nach gesellschaftlichen Bedürfnissen, so Kotowski. Ziel sei es vor allem, stärker durch Forschung öffentlich zu wirken, womit insbesondere die pädagogische Aufbereitung gemeint ist, für die Barbara Rösch speziell eingestellt wurde. Der Handlungsbedarf sei groß, zumal die Vermittlung jüdischer Geschichte sich im Schulunterricht häufig auf die Shoa konzentriere. Auf diese einseitige Sicht des Judentums will das MMZ reagieren und plant ein ganzes Bündel von Forschungs-, Dokumentations-, Ausstellungs- und Bildungsprojekten, u.a. einen „Wegweiser durch das jüdische Brandenburg“, ein „Handbuch für Präventivmaßnahmen gegen Rechtsextremismus“ sowie eine „Bibliothek der verbrannten Bücher“, die 300 Titel umfassen wird und an Oberschulen und Gymnasien als interaktives Denkmal aufgestellt werden soll. Der Anspruch sei, nicht nur Informationsmaterialien an die Hand zu geben, sondern zu den Projekten auch pädagogische Konzepte zu entwickeln, mit denen die Lehrer vor Ort arbeiten können. Neben der verstärkten regionalen Orientierung des Instituts wird das MMZ auch weiterhin zwei bis drei Tagungen im Jahr mit Kooperationspartnern organisieren. Die Mitarbeiterinnen der Bibliothek sind einmal wieder dabei umzuräumen. Demnächst wird die Bibliothek des berühmten Germanisten und Goetheforscher, Ludwig Geiger aus dem 19. Jahrhundert, einem der wichtigsten Forscher über das Berliner Judentum, im MMZ zugänglich sein. Die Aufarbeitung dieses wertvollen Nachlasses wird wohl ein weiteres Projekt am Hause werden – wenn genug Gelder dafür akquiriert werden können.Lene Zade

Lene Zade

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