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Hegelallee und Landtagsschloss: Neuer Streit um Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger
Erneut wird über die Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern, insbesondere an der engen Kurve am Landtag und in der Hegelallee, diskutiert. Es gibt bereits einige Vorschläge.
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Potsdam - Geteilter Platz und Rücksichtnahme oder Markierungen, Schilder und Kontrollen: Über die Sicherheit für Fahrradfahrer und Fußgänger in der Hegelallee und am Landtagsschloss gibt es eine neue Kontroverse. So fordert der Bürgerverein Freies Tor in der Hegelallee einen deutlichere Beschilderung, die Fahrradfahrer auf der Mittelpromenade auf die Vorfahrt der Autos hinweist. „Bei der Abwägung zwischen einem größeren Schild und der Gefährdung von Verkehrsteilnehmern ist ein größeres Schild aber auf jeden Fall das geringere Übel“, so Ellen Chwolik-Lanfermann. Bisher weisen nur kleine Schilder auf die Vorfahrt für Autofahrer hin. Außerdem fordert der Verein in der Kurve am Landtagsschloss eine Abgrenzung von Radfahr- und Fußgängerbereich durch eine durchgezogene Linie und eine Überwachung durch eine Fahrradstreife der Polizei.
"Mehr Verantwortung und gegenseitige Rücksichtnahme"
Anders sieht das der Brandenburger Landesverband des Verkehrsclubs Deutschland (VCD). Beide Wege seien keine Unfallschwerpunkte. „Vielmehr sind es Beispiele, wo der verkehrskonzeptionelle Gedanke des ,Shared Space’ zu großen Teilen umgesetzt wird: weniger Reglementierung, dafür mehr Verantwortung und gegenseitige Rücksichtnahme“, teilte der VCD mit. Auch warnte er vor den Folgen von Regeländerungen: Ampeln und eine „grüne Welle“ für Radfahrer auf dem Mittelstreifen könnten den Querverkehr für Autos stark einschränken und würden möglicherweise Rückstaus auf der Autospur der Hegelallee verursachen.
Auslöser der Sicherheitsdiskussion in der Hegelallee ist ein Urteil des Potsdamer Landgerichts. Das hatte am Mittwoch vergangener Woche einen Radler zu Schadensersatz nach einem Unfall mit einem Auto verpflichtet. Richter Christian Odenbreit hatte in der Verhandlung allerdings auch die Stadt kritisiert: Der Verkehr müsse neu geregelt werden. Die Gestaltung des Mittelstreifens vermittle Radlern das Gefühl, es handele sich um einen durchgehenden Radweg mit Vorrangregelung für seine Benutzer. Die Kurve am Landtagsschloss, die sich Radfahrer und Fußgänger teilen, will die Stadt bereits entschärfen. Eine Abgrenzung zwischen Rad- und Fußgängerverkehr lehnt die Stadt weiterhin ab.
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