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IPad statt Schulbuch. Diese Siebtklässler nutzen den Stand der Technik.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Neues Lehrmaterial aus dem Tresor Erste iPad-Klasse im Land Brandenburg

Die schlechte Nachricht zuerst: Die Links zu Facebook und Schüler-VZ sind gesperrt. Die 20 Siebtklässler, so Heike Dietzel, Geschäftsführerin des Creative Campus im Ravensbergweg, sollen schließlich mit dem neuen Unterrichtsmittel nicht auf irgendwelchen Seiten chatten, sondern lernen.

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Die schlechte Nachricht zuerst: Die Links zu Facebook und Schüler-VZ sind gesperrt. Die 20 Siebtklässler, so Heike Dietzel, Geschäftsführerin des Creative Campus im Ravensbergweg, sollen schließlich mit dem neuen Unterrichtsmittel nicht auf irgendwelchen Seiten chatten, sondern lernen. Das wäre dann auch die gute Nachricht: Seit einer Woche sind sie da, 20 niegelnagelneue iPads, eines für jeden Schüler der erst im Sommer gegründeten Kreativen Gesamtschule. Nach der Testphase, in der die Kinder das Gerät nach Herzenslust ausprobieren durften, wird ab morgen im Unterricht damit gearbeitet. Fazit der Schüler bisher: Toll!

Damit wäre diese Klasse die erste im Land Brandenburg, die dieses Medium intensiv nutzt. Das Lehrerkollegium hatte sich im Vorfeld lange informiert, Fachmessen und eine Schule in Karlsruhe, an der iPads bereits eingesetzt sind, besucht, sich mit Eltern ausgetauscht. „Ohne deren Einverständnis und Unterstützung würde das nicht funktionieren“, sagen sie. Ganz wichtig: Die Weiterbildung, wie man das Gerät optimal einsetzt. Manche der älteren Kollegen hätten Sorgen geäußert, ob sie mit all dem Neuen zurecht kommen würden. Sie tun es.

Alle iPads sind über einen Server mit dem des Lehrer vernetzt. Dieser füttert die handlichen Rechner mit entsprechenden Links, die die Kinder abrufen, um die gestellten Aufgaben zu erledigen. „Dadurch ist ein sehr hoher Grad an Differenzierung möglich, jeder arbeitet nach seinem Tempo, nach seinen Neigungen“, schwärmt Dietzel. Papier und Stift sind dennoch nicht überflüssig, Arbeitsblätter werden noch ganz traditionell per Hand ausgefüllt.

Das ist den Lehrern auch wichtig: Man wolle das Medium Buch beziehungsweise Papier nicht ablösen sondern Schritt halten mit der Entwicklung neuer Technologien. So nutzen die Kinder nach wie vor die Bibliothek, manche wissen das auch zu schätzen: „Ein Buch mit seiner Schwere in meiner Hand zu spüren, darin zu blättern, das finde ich total schön“, sagt eine Schülerin, während ihr Mitschüler allerdings meint, mit Schulbüchern habe man nun lange genug gearbeitet.

Besonders für Recherchezwecke, zum Beispiel in naturwissenschaftlichen Fächern, soll das neue iPad nun genutzt werden, auch im Englischunterricht ist es praktisch. Dietzel vermutet, dass viele Schulbuchverlage sich neu orientieren und demnächst digitales Material und „Bücher“ anbieten werden.

Zu Gunsten des Erwerbs dieser 20 Tablets verschob die Schule sogar die Sanierung des Turnhallendaches. Ein IT-Spezialist begleitet das Projekt und steht bei Problemen zur Verfügung, eine Versicherung soll mechanische Beschädigungen abdecken. Vor Missbrauch durch Fremde schützt eine Code-Sperre, und nach Unterrichtsschluss verschwinden die Geräte im Tresor.

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