Landeshauptstadt: Nicht nur Spreewaldgurken
Bühne Brandenburg International gab sich weltoffen
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Bühne Brandenburg International gab sich weltoffen Innenstadt - Stoffbeutel umsonst? Die Schlange am Stand des Brandenburger Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit ist lang. Hans-Hartwig Lau verteilt die grünen Beutel, auf denen der Spruch „Steck die Vorurteile weg“ steht. Der Stand ist ein Teil des Areals Brandenburg International – hier soll sich Deutschland zur Einheitsfeier weltoffen zeigen. „Es ist schön, dass es diesen Platz gibt, wo es um konkrete politische Inhalte geht“, sagt Lau. Und lobt die Besucher – laut seinen Worten kommen sie in Strömen, um sich Informationsmaterial zum Umgang mit Rechtsextremismus zu holen. Und Hans-Hartwig Lau hat noch einen Grund zur Freude: Probleme mir Rechtsextremisten habe es am Stand nicht gegeben. Gegenüber vom Anti-Rassismus-Stand ist die Bühne. Dort spielen Musikgruppen – oder es finden Diskussionen statt. So stellt die Schülerin Marie-Luise Meja das Paulus-Praetorius-Gymnasium in Bernau vor. Die Schule macht seit dem vergangen Jahr bei dem bundesweiten Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ mit. „Wir haben dadurch viele Diskussionen über solche Probleme geführt“, sagt die Schülerin. So habe man sich in Projekttagen mit dem Leben von Migranten in Brandenburg auseinander gesetzt. „Das war sehr spannend, eben kein bloßer Schulalltag, sondern das wirkliche Leben.“ Neben solchen ernsten Themen sind es vor allem die Bands, die viele Besucher an die internationale Bühne locken. So spielen zum Beispiel die „Polkaholix“ aus Berlin am Sonntag – viele Bläser, viele Zuschauer, viel gute Laune. Die Musiker eingeladen hat Katrin Werlich vom „Al Globe“, dem Kulturhaus in der Charlottenstraße. Sie hat zusammen mit der Veranstaltungsagentur Compact Team das Programm an der Bühne entworfen – ist aber noch nicht gänzlich zufrieden. „Es könnte etwas frischer sein.“ Claudia Frenzel vom rbb-Radio Multikulti weist auf die ausländischen Stände hin: „Es werden hier noch zu viele Klischees von anderen Ländern gezeigt – und das ist auch bei einigen Programmpunkten noch so.“ Dennoch sind sich beide Frauen einig. „Dieser internationale Aspekt ist für so eine Einheitsfeier schon sehr wichtig – Brandenburg besteht ja nicht nur aus Spreewaldgurken.“ Henri Kramer
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