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Sport: „Nicht schönreden“

Yvonne Bönisch aus Potsdam beendete die Judo-EM nur als Siebente

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Die diesjährigen Judo-Europameisterschaften am Wochenende in Tampere will Yvonne Bönisch vom UJKC Potsdam so schnell wie möglich abhaken. Erstmals seit 2002 bleibt sie in einer Saison ohne internationale Medaille. Vor vier Jahren wurde Bönisch Vizeeuropameisterin der 57-Kilo-Klasse, ehe zweimal WM-Silber und zwischendurch Olympia-Gold folgten – doch das diesjährige Championat in Finnland beendete sie nur auf Platz sieben. Den Titel gewann Barbara Harel (Frankreich) vor Kifayat Gasimova (Aserbaidschan); Sabrina Filzmoser (Österreich) und Isabel Fernandez (Spanien) holten jeweils Bronze.

Die mitfavorisierte Potsdamerin hatte sich wegen einer beim Weltcup-Turnier Ende März in Rom zugezogenen Schulterverletzung nicht optimal vorbereiten können (PNN berichteten); dem musste die 25-Jährige nun offensichtlich Tribut zollen. „Das war zu vermuten. Yvonne war einfach nicht topfit, und da hat man bei so einer EM eben keine Chance“, erklärte Bundestrainer Norbert Littkopf dazu. „Acht Wochen konnte Yvonne zuletzt nicht voll trainieren. Entsprechend unsicher ist sie aufgetreten.“ Bönisch hatte in ihrem Pool zunächst ein Freilos, ehe sie die Schweizerin Lena Goeldi bezwang. Doch schon im zweiten Kampf unterlag sie der späteren EM-Zweiten Gasimova nach nur zehn Sekunden durch einen Hüftwurf. In der Hoffnungsrunde war sie nach einem Sieg über die Slowenin Vesna Dzukic auch gegen Bernadett Baczko (Ungarn) letztlich chancenlos.

Nur auf ihr Verletzungspech wollte Yvonne Bönisch ihren schwachen EM- Auftritt aber nicht schieben. „Das kann man nicht schönreden. Ich war am Sonnabend völlig neben der Spur, planlos, ideenlos, ganz ehrlich gesagt: grottenschlecht“, bekannte sie gegenüber PNN. „Das gilt es jetzt zu verarbeiten und langfristig für 2007 und 2008 zu trainieren.“

Zunächst aber will Bönisch mit ihrem UJKC am kommenden Sonnabend daheim im Judo-Europacup der Frauen im Vergleich mit Teams aus Frankreich, Italien, Russland, den Niederlanden, Portugal, der Türkei und Deutschlands „zumindest die Finalrunde erreichen“, erklärte Deutschlands bisher einzige Judo-Olympiasiegerin.

Während gestern für Schwergewichtlerin Sandra Köppen-Zuckschwerdt (PSG Dynamo Brandenburg) schon mit einer Niederlage im ersten Kampf gegen Irine Leonidze (Georgien) das „Aus“ kam, gewann Potsdams Bundesliga-Gaststarterin Heide Wollert aus Halle (Saale) EM-Silber im 70-kg-Limit; erst im Finale unterlag sie der Vizeweltmeisterin Evrise Geman (Frankreich). M. M.

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