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Landeshauptstadt: Pläne für neue Grundschule geplatzt Das BIP-Kreativitätszentrum Berlin will nicht in

die Groß Glienicker Waldsiedlung ziehen

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Groß Glienicke - Zunächst verschoben, nun ganz abgesagt: Die geplante Ansiedlung einer Grundschule und einer Kita im Haus 5 der Groß Glienicker Waldsiedlung ist gescheitert. Wie Kerstin Brödnow, Geschäftsführerin des BIP Kreativitätszentrums Berlin, am Donnerstag mitteilte, ist in der vergangenen Woche die Entscheidung gefallen, den avisierten Standort in der Waldsiedlung aufzugeben. Das Berliner BIP-Kreativitätszentrum wollte dort eine privat geführte Grundschule sowie eine Kita ansiedeln. Die Schule sollte ursprünglich bereits zum jetzt laufenden Schuljahr öffnen. Vor einem halben Jahr hieß es dann, man werde mit dem Schulbetrieb voraussichtlich zum Schuljahr 2013/14 starten können. Nun kam das Aus für das Projekt.

Im Verlauf des Planungsprozesses habe es immer weitere Auflagen für die Herrichtung des Gebäudes gegeben, erklärte Brödnow. Die Kosten für den Umbau des Hauses wären in die Höhe geklettert. So habe man sich schließlich zum Rückzug entschlossen. Um welche Auflagen es sich dabei im Einzelnen handelte, wollte Brödnow nicht sagen. Es seien viele Kleinigkeiten gewesen. Sie deutete an, dass es sich um Vorgaben des Denkmal- und des Brandschutzes gehandelt habe. Wie Brödnow sagte, habe das Berliner BIP-Kreativitätszentrum an der Realisierung dieses Projektes gearbeitet. Zu Beginn der Planungen sei das Ausmaß der nun einzuhaltenden Auflagen noch nicht absehbar gewesen.

Die BIP-Geschäftsführerin sagte, man bedauere den Rückzug aus Groß Glienicke sehr, hoffe jedoch zugleich, in Potsdam an anderer Stelle einen Ersatzstandort zu finden. Ob der Bildungsträger bereits konkrete Objekte in der Landeshauptstadt für eine alternative Ansiedlung ins Auge gefasst habe, wollte Brödnow nicht sagen. Nachdem in der vergangenen Woche der Entschluss für den Rückzug aus der Waldsiedlung gefasst worden sei, habe man in den vergangenen Tagen zunächst die betroffenen Eltern, die ihre Kinder bereits angemeldet hatten, darüber informiert.

Wie Stadtsprecher Jan Brunzlow auf Anfrage mitteilte, habe die Stadtverwaltung in den vergangenen Monaten gemeinsam mit dem BIP-Kreativitätszentrum Berlin „mehrfach beraten, wie eine Schule in der Waldsiedlung realisiert werden kann“. Im Ergebnis sei deutlich geworden, dass die erforderlichen Umbaumaßnahmen in dem denkmalgeschützten Gebäude aufwendig seien.

Das Gebäude sei zwar bis vor einigen Jahren als Schule genutzt worden, doch habe der Bau als Schulgebäude mit der damaligen Beendigung des Schulbetriebs seinen Bestandsschutz verloren. „Eine Neueröffnung kann nur unter Einhaltung der aktuellen Brandschutzauflagen vorgenommen werden“, so Brunzlow. Die Verwaltung bedauere den Rückzug des Kreativitätszentrums sehr. Die bereits geschlossenen Verträge werde man aufheben. Ursprünglich sollte der kommunale Immobilienservice das städtische Gebäude an den privaten Schulträger vermieten.

Auch der Groß Glienicker Ortsvorsteher Franz Blaser (SPD) bedauert den Rückzug. Groß Glienicke sei ein wachsender Stadtteil in der immer größer werdenden Landeshauptstadt. Die Grundschule „Hanna-von-Pestalozza“ könne die wachsende Schülerzahl kaum noch verkraften. Für das laufende Schuljahr sei „mühsam verhindert worden“, dass Groß Glienicker Kinder nicht in Groß Glienicke hätten eingeschult werden können. Auch von dem Standort in der Waldsiedlung zeigte sich Blaser überzeugt. Er verwies auf die derzeit laufende Entwicklung der ehemals militärisch genutzten Waldsiedlung zum Villenpark. Zudem habe er auch das pädagogische Konzept der geplanten Schule als ansprechend empfunden. Das pädagogische Angebot der Schule sollte sich an Kinder richten, deren Kreativität in besonderer Weise gefördert werden soll. Holger Catenhusen

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