Parkeintritt: Poker um Eintritt im Sanssouci-Park
Der Poker um den geplanten Pflichteintritt für den Schlosspark Sanssouci kommt in die heiße Phase.
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Potsdam - Die Preußische Schlösserstiftung drängt darauf, ab Ostern 2013 von den jährlich rund zwei Millionen Besuchern eine Gebühr von zwei Euro kassieren zu dürfen. Potsdamer sollen für 12 Euro eine Jahreskarte beziehen können. Doch ob der Stiftungsrat, dem der Bund, Brandenburg und Berlin angehören, dafür am 29. Februar seinen Segen gibt, ist nach PNN-Recherchen im Gremium – entgegen anderslautenden Meldungen einer Berliner Zeitung – ungewiss.
Die Chancen stehen etwa „Fifty-Fifty“, heißt es. Brandenburg – und damit vor allem Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) wird Zünglein an der Waage sein. „Ich bemühe mich weiter um Lösungen, die ohne einen Parkeintritt auskommen“, sagte Staatskanzleichef Albrecht Gerber am Montagabend den PNN. Auch das Linke-geführte Finanzministerium Brandenburgs ist strikt gegen einen Parkeintritt, den Wissenschaftsministerin – Sabine Kunst (parteilos) im Einklang mit Stiftung – befürwortet.
Da es sich um eine Finanzfrage handelt, ist im Stiftungsrat eine Zwei-Drittel-Mehrheit erforderlich, heißt es. Zudem muss das Land einheitlich abstimmen. Die Einführung eines Sanssouci-Eintritts, den der Bund und Berlin gegen den Willen Brandenburgs durchsetzen, gilt als ausgeschlossen. Auch Stiftungsgeneraldirektor Hartmut Dorgerloh hält dies für eine „sehr unwahrscheinliche Variante“, wie er den PNN sagte. Gleichwohl hofft Dorgerloh, wie er am Abend den PNN sagte, dass der Stiftungsrat eine klare Entscheidung fällt, „um langfristig den Pflegebedarf“ der zum Unseco-Welterbe gehörende Parks zu sichern. Nötig seien dafür 4,5 Millionen Euro. Vorzugsvariante der Stiftung ist eine Erhöhung der Zuwendungen von Bund, Land und Berlin. Die zweite Variante ist der Sanssouci-Eintritt als Modellprojekt.
Hinter den Kulissen laufen bis 29. Februar noch eine Reihe Klärungsgespräche. Der Bund hat einen Vorabtermin anberaumt. Geprüft werden auch die Versetzung von Forstarbeitern und eine Tourismusabgabe, die teilweise zur Parkpflege verwendet wird.
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