FILMFESTSPIELE: „Positive Effekte“
Studio Babelsberg mit guter Berlinale-Bilanz
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FILMFESTSPIELEStudio Babelsberg mit guter Berlinale-Bilanz Babelsberg - „Erstaunlich gut“ fällt die Bilanz von Studio Babelsberg Motion Pictures (SBMP) für die am Sonntag zu Ende gegangene Berlinale aus. „Der Filmmarkt ist gewachsen“, sagte Henning Molfenter, Geschäftsführer von SBMP, gestern den PNN. Viele, die er dort getroffen habe, seien ansonsten eher auf dem Filmmarkt der Festspiele in Cannes zu treffen. Vor allem aus dem Bereich Produktion, Verkauf und Akquisition seien mehr Leute nach Berlin gekommen. „Und je mehr da sind, desto interessanter wird es für uns.“ Verträge über neue Projekte habe man nicht geschlossen, dies sei aber auch nicht das Anliegen der Präsenz auf dem Filmmarkt. Der „positive Effekt“ der Berlinale werde langfristig zu sehen sein, so Molfenter. Rund 15 Führungen über das Gelände von Studio Babelsberg habe man während der zehn Festspiel-Tage organisiert. Keine Hoffnungen machen wollte Molfenter jenen, die vermuteten, das Leben des jüngst verstorbenen Boxers Max Schmeling könnte in Babelsberg verfilmt werden. „Aus der Boxer-Ecke kommt nichts“, sagte er. Hintergrund: Schauspieler Ralf Moeller hatte öffentlich kundgetan, er werde Max Schmeling spielen, und der Film solle in Deutschland gedreht werden. Zudem hat Roland Emmerich, deutscher Regisseur von US-Blockbustern wie „Independence Day“ und „The Day after Tomorrow“ und diesjähriger Jury-Vorsitzender der Berlinale, während der Festspiele seine neue Produktionsgesellschaft „Reelmaschine“ vorgestellt. Sie soll „die neue deutsche Kraft der internationalen Filmproduktion“ werden, ließ Emmerich verlauten. Mit ihm Kontakt aufzunehmen, habe SBMP sich für die nächsten Wochen vorgenommen, sagte Molfenter. SBMP bietet nationalen und internationalen Film-, Fernseh- und Werbeproduzenten den Produktionsservice für ihre Projekte an – von der ersten Locationsuche über die Ausführung der Dreharbeiten bis zur drehbegleitenden Postproduktion. Zum Service gehören auch die Unterstützung bei der Finanzierung und in rechtlichen, steuerlichen oder buchhalterischen Belangen. Der neueste Groß-Auftrag für SBMP kommt aus Hollywood: Der Drehstart für den Science-Fiction-Film „V for Vendetta“ mit der für den Oscar nominierten Schauspielerin Natalie Portman in der Hauptrolle stehe bevor, sagte Molfenter. Zur Diskussion um eine mögliche zeitliche Verlegung der Filmfestspiele, die jetzt unglücklich in der Vor-Oscar-Zeit liegen, meinte der SBMP-Chef, die Berlinale solle sich daran orientieren, was in Hollywood, Los Angeles und Cannes passiere. Um Geschäfte zu machen, sei auf jeden Fall allein wegen des Wetters der Spätsommer oder Herbst der geeignetere Termin. Dann werde es auch weniger problematisch sein, Stars auf den roten Teppich nach Berlin einzuladen, als wenige Tage vor der Oscar-Verleihung, die in diesem Jahr am 27. Februar stattfindet. Studio Babelsberg und sein Tochterunternehmen Studio Babelsberg Motion Pictures waren an vier im Programm der Berlinale vorgestellten Filmen beteiligt. Dazu gehörte auch „Beyond the Sea“ von und mit Oscarpreisträger Kevin Spacey, der im Studio, in Potsdam und Berlin gedreht wurde und der während der Festspiele vor allem durch die Auftritte von Kevin Spacey große Aufmerksamkeit in den Medien erregte (PNN berichteten). Außerdem stellte der Potsdamer Regisseur Andreas Dresen auf der Berlinale seine UFA-Filmproduktion „Willenbrock“ vor – hier war SBMP als Ko-Produzent beteiligt. Der Dokumentarfilm „Dancing with myself“, der die „Perspektive Deutsches Kino“ eröffnete, wurde in Babelsberg gemischt; für den Wettbewerbsfilm „Fateless“ hat das Babelsberger Kostümstudio mehr als 1000 Kostüme bereitgestellt. Sabine Schicketanz
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