Landeshauptstadt: Potsdam-Briefmarken von den Boten
Briefverteilerfirma aus Babelsberg wirbt für Potsdam und setzt aufs Ende des Postmonopols
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Briefverteilerfirma aus Babelsberg wirbt für Potsdam und setzt aufs Ende des Postmonopols Von Hella Dittfeld Eine gelbe Postkutsche mit historisch ausstaffiertem Postillion, zwei gelbe Briefkästen und im Hintergrund die „Alte Post“ am Luisenplatz. Gefeiert wurden gestern jedoch nicht alte Zeiten, sondern eine neue Etappe auf dem Wege zur Beendigung des Postmonopols. Die Babelsberger Firma „Die Boten“, die bereits für rund 400 kleinere Unternehmen vor allem den innerstädtischen Brieftransport übernimmt, stellte im Restaurant „Alte Post“ eine neue Briefmarkenserie mit Potsdamer Motiven vor. Die Marken zeigen das Brandenburger Tor, das Jägertor, ein Haus in der Russischen Kolonie, das Belvedere auf dem Pfingstberg und das Fortuna-Portal und sind entweder über die eigene Adresse: Die Boten, Friesenstraße 11 zu haben oder über InterPhil, eine Londoner Firma, die ihre Angebote weltweit Philatelisten unterbreitet. Und die Briefmarkensammler waren gestern auch die ersten, die sich in der Alten Post eingefunden hatten und die sehr schön nach Fotos von InterPhil gestalteten Marken beziehungsweise Ersttagsbriefe erwerben wollten. Für den ganz normalen Briefeschreiber gibt es bei ihrer Verwendung noch einige Hürden. Man kann sie nur für Briefe benutzen, die nach Berlin, Orte im Land Brandenburg oder nach Sachsen gehen und die von den Boten zugestellt werden. Der Firmenchef der Boten Hans-Joachim Hoffmann glaubt jedoch, dass sich 2005 alle neuen Bundesländer dem Boten- Briefdienst anschließen. Deshalb sollen Anfang nächsten Jahres auch Verkaufsstellen für die Potsdam-Briefmarken eingerichtet werden. Hoffmann denkt da speziell an Presseshops. Briefkästen – so plant er – könnten an zentralen Punkten wie in der Wilhelm-Galerie, im Stern- Center oder auch in Ärztehäusern aufgestellt werden. Derzeit gehören Ärzte, Krankenkassen, Gerichte und Anwälte zu den Stammkunden der Boten. Ihre Post wird abgeholt und sozusagen postwendend zum entsprechenden Empfänger transportiert. Die Briefmarken sind billiger als die der Post, eine Karte kann mit 39 Cent frankiert werden, ein Brief mit 49. Der Kompaktbrief kostet 1,28 Euro, der Großbrief 1,28 Euro und der teure Maxi-Brief kostet 1,91 Euro. Potsdams Stadtkämmerer Burkhard Exner, der gestern die neue Briefmarkenserie mit aus der Taufe hob, hat zwar finanziell nichts von den gezähnten Potsdamern, aber eine schöne Werbung auf dem Weg zur Kulturstadt seien sie allemal, meinte Projektleiter Kulturhauptstadtbewerbung Moritz van Dülmen. Interessenten an Briefmarken können sich an Die Boten wenden, Tel. (0331) 270 00 27 oder an joerg Braese@interphil.com
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