zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Potsdamer Diebesbande verurteilt Landgericht verhängt mehrjährige Haftstrafen

Die Diebesbande brach in Supermärkte ein, verkaufte die Beute für ein Leben im Luxus und soll sogar Polizisten bedroht haben: Vom Landgericht sind fünf Männer – alle Mitte 20 – aus Potsdam zu drei bis sechs Jahren Haft verurteilt worden. Das bestätigte Gerichtssprecher Frank Tiemann den PNN am Freitag.

Stand:

Die Diebesbande brach in Supermärkte ein, verkaufte die Beute für ein Leben im Luxus und soll sogar Polizisten bedroht haben: Vom Landgericht sind fünf Männer – alle Mitte 20 – aus Potsdam zu drei bis sechs Jahren Haft verurteilt worden. Das bestätigte Gerichtssprecher Frank Tiemann den PNN am Freitag. Ein 26 Jahre alter Komplize aus Michendorf habe eine zweijährige Bewährungsstrafe erhalten.

Bei dem im November 2013 begonnenen Verfahren mussten sich die Angeklagten wegen schwerem bandenmäßigen Diebstahls verantworten. Vorgeworfen wurde ihnen, in Läden eingebrochen zu sein und unter anderem Zigaretten gestohlen und weiterverkauft zu haben. Ebenso sollen sie aus einem Autohaus hochwertige Kompletträder erbeutet haben. Ein Polizeisprecher ergänzte, auch zahlreiche Buntmetalldiebstähle seien auf das Konto der Bande gegangen. Die Tatorte lagen demnach im Land Brandenburg verstreut, auch in Sachsen-Anhalt seien die Verurteilten aktiv gewesen. „Der Verkauf der Beute, vorrangig Zigaretten, Elektronik und Metallschrott, diente nach unseren Erkenntnissen dazu, den aufwendigen Lebensstil der Bandenmitglieder zu finanzieren“, sagte der Polizeisprecher.

So habe der unter anderem zusätzlich wegen Betrugs und Sachbeschädigung zu sechs Jahren Haft verurteilte 26-Jährige Potsdamer Stephan Z. nach Erkenntnissen der Ermittler einen BMW der Luxusklasse gefahren – obwohl er Sozialleistungen bezog und keiner geregelten Arbeit nachging. Aufgeflogen war die Bande nach einem Einbruch in einen Supermarkt in Blankenfelde-Mahlow (Landkreis Teltow-Fläming) im Februar 2013. „Danach haben wir sie observiert und festgenommen“, so der Polizeisprecher. Bei Durchsuchungen seien umfangreiche Vermögenswerte gefunden worden, die den Angaben nach eindeutig aus den kriminellen Handlungen stammten. Westbrandenburgs Polizeichef Peter Meyritz sagte, das Urteil am Landgericht zeige, „ dass wir, entgegen vieler Behauptungen, Polizisten haben, die mit professioneller Vorgehensweise und viel persönlichem Engagement Recht und Gesetz in diesem Land auf hohem Niveau gewährleisten.“

Die Polizei wirft einzelnen Bandenmitgliedern auch vor, Kriminalpolizisten im Zuge der Ermittlungen bedroht zu haben. Das sei noch Gegenstand eines weiteren Verfahrens, sagte der Polizeisprecher. So seien in den Innenraum des Autos eines Polizisten mehrere Eimer Farbe gekippt, dessen Fahrrad gestohlen, die Reifen des Privatautos eines weiteren Ermittlers zerstochen sowie das Privathaus einer Polizistin beschmiert worden. „Auch Drohanrufe gehörten zum Repertoire der Bande“, sagte der Polizeisprecher. Bei der Verhandlung am Landgericht habe sich herausgestellt, dass ein 23- und ein 24-jähriger Potsdamer das Motorboot der Familie eines Zeugen in Brand gesetzt hatten, um ihn einzuschüchtern. Polizeichef Meyritz dazu: „Ich sage es ganz deutlich: Wer einen Polizisten bedroht, zieht die besondere Aufmerksamkeit aller Polizisten auf sich.“ Henri Kramer

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })