Panne im Rathaus: Potsdams Rathaus entschuldigt sich bei Brandenburgs Oberbürgermeisterin

Potsdam/Brandenburg/Havel - Nach einer peinlichen Panne im Rathaus hat sich Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) bei seiner CDU-Amtskollegin Dietlind Tiemann aus Brandenburg/Havel entschuldigen müssen. Der Grund: Die Stadtspitze hat einen Bittbrief an das Bundesverkehrsministerium in Sachen Stammbahn mit der im Rathaus vorhandenen elektronischen Unterschrift von Tiemann versehen – aber ohne ihre Zustimmung.

„Es tut uns leid“, bestätigte Stadtsprecher Stefan Schulz am Montag einen Medienbericht über den Vorfall. Das Büro von Oberbürgermeister Jakobs – Büroleiter ist der SPD-Mann Harald Kümmel – habe sich bei Tiemann schon entschuldigt, weil eine „ausgebliebene Reaktion“ als Zustimmung gewertet worden sei. Das Bundesverkehrsministerium werde über den Fehler in dem Schreiben informiert, versicherte Schulz.

Der Brief wurde Ende Januar versandt. Darin bittet Jakobs den Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) um Hilfe beim Reaktivieren der Stammbahnstrecke von Berlin nach Potsdam. Auch unterzeichnet hat das Schreiben die Bürgermeisterin von Werder (Havel), Manuela Saß (CDU), wie ein Sprecher der Blütenstadt bestätigte. Doch die Unterschrift von Tiemann ist eben nicht autorisiert – weil die Oberbürgermeisterin laut einem Medienbericht fürchtet, dass die Investitionen in die Stammbahn zu Lasten anderer öffentlicher Verkehrsprojekte gehen könnten, von denen Brandenburg/Havel stärker profitieren würde. Mit der Stammbahn könnte die bisherige Hauptbahnstrecke von Berlin nach Potsdam entlastet werden, hoffen Befürworter.