Landeshauptstadt: Raketen im Vulkan
Licht und Schatten bei 9. Filmpark-Nacht / Open-Air-Kino ab 6. August / Winterprogramm geplant
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Licht und Schatten bei 9. Filmpark-Nacht / Open-Air-Kino ab 6. August / Winterprogramm geplant Babelsberg - Ein kunterbunter illuminierter Traum – so präsentierte sich die Westernstraße im Filmpark noch nie. Das schillernde Las Vegas lag am vergangenen Samstagabend mitten in Babelsberg, bei der 9. Filmpark-Nacht. Inmitten der Wild-West-Kulisse, die Groß und Klein an „Die Söhne der großen Bärin“ und „Winnetou und Old Shatterhand“ erinnert, schürften Glücksritter noch bis zur Mitternachtsstunde Gold oder schossen im Saloon Papierblumen. Ein Jahr vor dem zehnjährigen Jubiläum des sommerlichen Open-Air-Spektakels wurde den rund 5500 Besuchern der Filmpark-Nacht Licht und Schatten geboten. „Der Besucher verlangt nach Neuem, also haben wir in diesem Jahr mehr im Angebot“, sagte der Marketingleiter des Filmparks, Matthias Voss. Doch manche Gäste hatten ein anderes Gefühl: „Es wird immer weniger“, bemängelten Wiederholungsbesucher aus Berlin und Brandenburg gleichermaßen. Eine leergeräumte Caligari-Halle, in der dürftig ausgeleuchtet das Nachtclub-Set des Kevin-Spacey-Films „Beyond the Sea“ stand, war nur einer der Kritikpunkte. Das Highlight des Filmparks, die Stuntshow „Bartertown“, lief in den Abendstunden nur zweimal, letztmalig bereits um 20 Uhr. „Die haben wohl wieder Nachbarschaftsärger wegen der Lautstärke“, war die Schlussfolgerung bei jenen, die erst bei Einbruch der Dunkelheit kamen und das Nachsehen hatten. Matthias Voss verneinte: „Filmpark-Chef Friedhelm Schatz selbst wollte in diesem Jahr ein gigantisches Feuerwerk. Dafür haben sich unsere Pyrotechniker aber drei Stunden Vorbereitungszeit ausbedungen.“ Da die Startrampen der Raketen in der Vulkan-Arena lagen, musste diese ab 21 Uhr ihre Pforten schließen. Um so bedauerlicher, da sich die Kaskadeure der Stuntcrew Babelsberg in Höchstform präsentierten. Mit sichtlichem Spielspaß begeisterten sie die Zuschauer so sehr, dass diese sich mit Standing Ovations bedankten. Andere Attraktionen wie ein Straßentheater, Bauchtanz oder Live-Folklore sowie eine beeindruckende Trapezshow vor dem Action-Kino überbrückten die Zeit bis zum mitternächtlichem Höhenfeuerwerk, dem Abschluss der Filmpark-Nacht. Eine neue Attraktion konnte nur von außen bestaunt werden: Das übergroße Radio, in dem ab dem 6. August Kinderfunk produziert wird. „Unser Einstieg in ein neues Medium“, umschreibt Marketingleiter Voss den baldigen Start des Kinderradios „Teddy“. Für die kommende Saison bestätigt er eine weitere „interaktive“ Neuigkeit, Friedhelm Schatz sei derzeit in Verhandlungen mit potenziellen Anbietern. So gut wie fest steht bereits, dass der Filmpark nach Jahren mit Winterpause heuer plant, auch in der kalten Jahreszeit die Parktore offen zu halten. „Eine Eisbahn ist eine Option, unsere Hallen-Angebote – die Traumwerker, das Mitmachfernsehen oder Shows im Restaurant Prinz Eisenherz – sind weitere mögliche Programmpunkte.“ Vor zwei Jahren war es bereits einmal möglich, auf Kufen durch die Caligari-Halle zu flitzen. „Ein finanzielles Verlustgeschäft war es damals“, gab Voss zu, immerhin sei es dem Ruf des Parks zuträglich gewesen. Außerdem steigt der Filmpark wieder ins Open-Air-Kino ein. Der erste Versuch vor fünf Jahren war von den Besucherzahlen eher dürftig, nun will sich Voss auf Kult-Filme mit vielen Fans konzentrieren. Den Anfang macht am 6. August der Film „The Rocky Horror Picture Show“, dessen 30-jähriges Jubiläum im Vulkan gefeiert werden soll. Kay Grimmer
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