
© Manfred Thomas
Landeshauptstadt: Reise nach Jerusalem
Benefizabend für Kinder in Jerusalem: Jakobs reist nach Israel, Nadja Uhl plant Austauschprojekt
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Diese Aussicht bleibt normalen Museumsbesuchern verwehrt: Die Taftgardinen im Jaspissaal der Neuen Kammern ließen gestern Abend ausnahmsweise den Blick über Park Sanssouci frei. In das ehemalige Gästeschloss der Hohenzollern hatte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) für die Stiftung „Jerusalem Foundation“ zum exklusiven Benefizabend eingeladen. Unter den 46 geladenen Gästen war auch der israelische Botschafter, Seine Exzellenz Yoram Ben- Zeev. Gesammelt wurde für ein Kinderferienprojekt der 1966 ins Leben gerufenen Stiftung zur Verständigung.
Etwa 100 000 Euro pro Jahr gebe die Jerusalem-Stiftung für Jugendferienprojekte aus, erklärte Irène Pollak-Rein, die die Abteilung für deutschsprachige Länder leitet, den PNN. Gerade für Kinder aus ärmeren Familien sei die zweimonatige Ferienzeit in Jerusalem ohne Freizeitmöglichkeiten „eine Katastrophe“. Bei den Sommer-Camps sollen Jugendliche aus arabischen und jüdischen Familien zusammenkommen.
„Ich kann mir für diese Region keine wichtigere Aufgabe vorstellen“, sagte Ministerpräsident Matthias Platzeck, der seit drei Jahren stellvertretender Vorsitzender der Jerusalem-Stiftung in Deutschland ist: „Wenn es gelingt, die Menschen dort zusammenzuführen, dann haben wir die Chance, dass es auf der ganzen Welt gelingt.“
Der israelische Botschafter lobte Platzecks Engagement: „Ich komme sehr gerne nach Potsdam, weil ich sehe, dass die Beziehungen zwischen Brandenburg und Israel immer enger werden“, sagte er in seiner Ansprache. Auf die lange Tradition dieser Beziehungen verwies Georg Friedrich Prinz von Preußen, der Chef des Hauses Hohenzollern. Er habe das Land in mittlerweile vier Reisen seit 1997 für sich entdeckt, sagte der 33-Jährige den PNN.
Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hat seine erste Jerusalemreise dagegen noch vor sich: Er werde die Stadt im Herbst 2009 im Rahmen des „Stolperstein“-Projektes gemeinsam mit Schülern der Potsdamer Voltaire-Gesamtschule besuchen, sagte er den PNN.
Ein eigenes Austauschprojekt plant die Potsdamer Schauspielerin Nadja Uhl, die gestern mit ihrem Lebensgefährten Kay Bockhold in die Neuen Kammern kam: Durch die Verbindung zu den jüdischen Erben der von ihr erworbenen Gutmann-Villa in der Bertinistraße, habe sie „sehr viele Freunde“ in Israel, sagte Uhl den PNN. Bei der anstehenden Restaurierung des zur Villa Gutmann gehörenden „Arabicums“, einem im 18, Jahrhundert in der syrischen Hauptstadt Damaskus gefertigten „preußischen Bernsteinzimmer“ aus kostbaren Edelhölzern, sei eine Zusammenarbeit mit syrischen Studenten aus Damaskus geplant, erklärte die Schauspielerin.
Nach dem Empfang im Jaspissaal speisten die Benefizgäste, darunter auch Peter Kretschmer, Geschäftsführer des Institutes für Getreideverarbeitung in Bergholz- Rehbrücke, sowie Gertrud Schmack, Besitzerin von Potsdams Fünf-Sterne-Hotel „Bayrisches Haus“, im Ovidsaal – musikalisch begleitet von Sänger Max Raabe und Pianist Christoph Israel. Das Menu verantwortete Spitzenkoch Steffen Johst von „Specker’s Landhaus“. Jana Haase
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