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Spektakuläre Kampfkunst steht beim Action-Streifen Ninja Assassin im Mittelpunkt. Die Handwerker des Babelsberger Art Departments bauten dafür unter anderem ein japanisches Dorf nach (rechts oben). Die Musik zu dem Martial-Arts-Film wurde vom Deutschen Filmorchester Babelsberg eingespielt (rechts unten).

© Studio Babelsberg (2)/Manfred Thomas

Von Jana Haase: Schläge und Schlagzeug

„Ninja Assassin“ startet im Kino: Erstmals kommt der Soundtrack einer Studio-Produktion auch aus Babelsberg

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Sie kommen aus dem Nichts und töten mit ihren nahezu übermenschlichen Kampfkünsten: In der aktuellen Studio- Babelsberg-Produktion „Ninja Assassin“ holt Regisseur James McTeigue den japanischen Ninja-Mythos in die heutige Welt – und nach Berlin. Gedreht wurde an Originalschauplätzen in der Hauptstadt, aber auch auf dem Babelsberger Studiogelände, wo die Handwerker des Art Departments unter anderem eine japanische Tempelanlage und ein komplettes „Ninja-Dorf“ aufbauten. Erstmals kommt bei dem Projekt der Erfolgsproduzenten Larry und Andy Wachowski (Matrix-Trilogie), das am heutigen Donnerstag in den Kinos startet, aber auch die Musik aus Babelsberg: Das Deutsche Filmorchester Babelsberg spielte den Soundtrack des britischen Komponisten Ilan Eshkeri ein.

Die Geschichte des Actionstreifens, für den unter anderem der koreanische Star Rain und Ninja-Film-Veteran Sho Kosugi vor der Kamera standen, ist schnell skizziert: Der frühere Auftragskiller Raizo hat sich nach der brutalen Hinrichtung seiner Freundin vom verbrecherischen Ninja-Clan Ozuno losgesagt und sinnt nun auf Rache. Gemeinsam mit der Europol-Agentin Mika Coretti, die auf eigene Faust einer Serie von politischen Morden nachspürt, gerät er in Berlin schließlich ins Visier der Ninja-Clans – ein spektakulärer Showdown beginnt.

Musikalisch wird die Martial-Arts- Story mit besonders viel Schlagzeug untermalt, erzählt Klaus-Peter Beyer, der Intendant des Deutschen Filmorchesters Babelsberg: „Die Musik ist sehr percussiv betont.“ Für Sonderinstrumente wie eine japanische Trommel seien extra Solisten aus dem Ausland geholt worden, erinnert sich der Orchesterintendant an die Aufnahmen. Im Unterschied zu nationalen Produktionen, wie aktuell etwa „Wickie und die starken Männer“, waren für „Ninja Assassin“ mehrere Aufnahmetage angesetzt.

„Das war unser erster Auftrag von Studio Babelsberg“, sagt Beyer. Seit 2007 ist das deutschlandweit einzige professionelle Filmorchester nach 14 Jahren Berliner Exil wieder im legendären Tonatelier auf dem Studiogelände zu Hause. Und hofft auch auf die Synergie-Effekte, die sich an dem international etablierten Medienstandort ergeben.

Der erste Hollywood-Einsatz ist „Ninja Assassin“ für das Filmorchester aber nicht: Die Babelsberger waren unter anderem 2001 im Mantel-und-Degen-Abenteuer „The Musketeer“ zu hören, für das David Arnolds („Casino Royale“) die Musik schrieb. „Wir freuen uns über solche Aufträge, auch wenn wir in erster Linie für die nationalen Produktionen da sind“, sagt Intendant Beyer. Für das Orchester böten internationale Filme die Chance, kompositorisch und aufführungstechnisch Neues kennenzulernen.

Neuland ist „Ninja Assassin“ ein Stück weit auch für Studio Babelsberg: Es der erste Film eines Pakets, das die Studio- Chefs vor einem Jahr mit Hollywood-Produzent Joel Silver vereinbart haben – erstmals ist Babelsberg direkt an den Gewinnen beteiligt. Studio-Vorstand Carl L. Woebcken bezeichnet die Partnerschaft als „wichtigen Schritt“: „Damit sichern wir uns über die nächsten Jahre eine gute Auslastung.“ Bereits im Januar 2010 soll die erste Klappe für einen weiteren Film aus dem Silver-Paket fallen: Dann stehen Liam Neeson („Schindlers Liste“), Diane Kruger („Inglourious Basterds“) und Frank Langella („Frost/Nixon“) für „Unknown White Male“ in Babelsberg vor der Kamera.

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